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Hallo,
Mein Mann ist Alkoholiker. 2021 wurde aufgrund starker Gewichtsabnahme eine starke Fettleber diagnostiziert, mit dem Hinweis, es ist NOCH KEINE Leberzirrhose. Er solle aber sofort mit dem trinken aufhören. Leider passiert das Gegenteil. 2022 kam noch Geschmackslosigkeit und kein Hungergefühl hinzu, wem wunderts.
Der Alkohol ist natürlich nicht schuld und er nimmt keinerlei Hilfe an. Zum Arzt wird selbstverständlich nicht gegangen, da der Hausarzt die Leberwerte prüfen möchte.
Ich habe aufgegeben, was zu sagen, zu empfehlen oder zu helfen. Wer keine Hilfe möchte, nimmt auch keinerlei Hilfe an.
Er trinkt täglich weiter, aber nicht bis zum Umfallen. Es ist mindestens 1/4 Flasche grüner Likör, Bier und etwas Brauner. Wieviel es tatsächlich ist, kann ich nicht sagen, da auch Flaschen versteckt werden...Ein typisches Verhalten. Wenn ich was sage, bin ich immer die Dumme und es wird tagelang kein Wort gesprochen. Zum Glück habe ich ein Vollzeitjob und komme hier immer wieder raus.
Ich muss dazu sagen, das sein Körper voller Arthritis ist und er das als Grund nimmt, Schmerzen einzudämmen, was aber nicht wirklich hilft.
Wenn man sich zwischen Pest und Colara entscheiden muss, für was entscheidet man sich?
Hat jemand Erfahrungen, was auf mich zukommt? Er trinkt täglich und ist max 2 Toast am Tag und eine Tasse Kaffee. Kein Wasser oder Tee wird getrunken. Er ist nur noch Haut und Knochen und ist bereits mehrfach gestützt, wo er schwer oder einmal gar nicht aus eigener Kraft aufstehen konnte.
Wie lange hält das ein Körper noch durch? Auf was muss ich mich einstellen?
Vielen lieben Dank, ich hoffe, jemand hat einen Verlauf für mich.
Cornelia
@cornelia herzlich willkommen hier in der Gruppe 🌹
Wenn ich die Beschreibung deiner Situation lese muss ich erst mal durchatmen.
Ich verstehe deine Frage, denn diesen Verfall hilflos mit anzusehen ist schwer auszuhalten.
Aber hier eine Ferndiagnose abzugeben wäre in meinen Augen nicht richtig oder angemessen
Wer keine Hilfe will kann auch nur in äußersten Ausnahmen dazu "gezwungen" werden. Zum Beispiel bei Selbstgefährdung.
Meine Frage ist vor allem wie du das "aushalten" kannst ohne selber krank zu werden? Wie geht es dir mit deiner Situation?
Ganz machtlos ist der oder die Angehörige ja nicht, aber wie es gelingen kann sich gut abzugrenzen, das hängt sehr stark von den individuellen Personen und Situationen ab.
Schön dass du hierher gefunden hast 🌹
Herzlichst Angela
@cornelia Herzlich willkommen! Ohne Einsicht in seine Situation wird das wohl schwer, aber ich habe keine persönlichen Erfahrungen, anders als andere in diesem Forum, die sich sicher noch melden werden.
Trotz allem wünsche ich dir viel Erfolg und ein gutes neues Jahr!
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@isabel, @soberrebel, @sophia48, @mermaid, @rosine123, @krokodil_, @cairni
Hi Angela,
Schön das du geantwortet hast und vor allem do schnell 🥰
Ja, es ist nicht einfach für uns, vor allem nicht für die Kids. Die stehen jetzt an aller erster Stelle und bekommen meine volle Aufmerksamkeit und Hilfe, egal wie alt die sind, Teenager 😉
Ich habe zum Glück einen Vollzeitjob, wenn ich abends nach Hause komme, ist er bereits sehr müde. Das heißt, die Arbeit lenkt mich von zu Hause ab und Kurzurlaube lenken mich vom Job ab. Aber wenn man dann mal 2 Wochen am Stück Urlaub hab, das geht nicht gut, da ich mein Mund nicht halten kann 😅
Die Wahrheit tut weh und wird die nächsten 2 Wochen nicht verkraftet, bis dann irgendwann der Verstsnd einsetzt und er merkt, die alte hat doch recht. Wobei es um Rechthaberei überhaupt nicht geht, nur um gesunden und logischen Menschenverstand 🤔😢.
Ich bin eine starke Persönlichkeit, damit kann ich leben und viel verkraften. Aber nicht mit dem körperlichen Zerfall, welcher immer mehr zunimmt. Der Muskelabbau ist stark ersichtlich und Muskeln sind nicht nur die äußeren ersichtlichen Muskeln 😪
Ich habe schon letztes Jahr gesagt, das ein Pflegefall auf mich zukommt. Und das schlimme dabei ist, die Realität kommt immer näher. Wieso sieht er das nicht? Seid Jahren spricht er über Patientenverfügung, macht aber keine. Wir haben ein Pflegefall in der Nachbarschaft und das möchte er auf gar keinen Fall... Da sind wir wieder bei der Entscheidung zwischen Pest und Colara.🙈😭
2023 habe ich mich in einem Sportverein angemeldet und versuche 3mal die Woche zu gehen. Das hilft mir, den Kopf freizumachen und dann habe ich noch meine Stubentiger, die sind Balssm für die Seele 😻
Daher war auch meine Frage, ob jemand Erfahrungen mit diesen Verfall hat oder ähnliches erlebt/ erlebte. Irgendwann ist auch meine Kraft zu Ende 😢
Viele liebe Grüße
Cornelia
@cornelia.... warum er das Dilemma, seinen Verfall nicht sieht? Er ist - meinem Eindruck nach - schwerst alkoholkrank.
Kennst du die Bücher von @gaby_guzek?
Die würde ich dir sehr gerne ans Herz legen wenn du sie noch nicht kennst.
Die Situation ist bei dir mit komplexen Herausforderungen gespickt. Und ich meine du könntest da Support von Aussen gut gebrauchen. Warst du selbst schon mal bei einer Suchtberatungsstelle? Die Fachleute dort sind nämlich auch für die Angehörigen da. Auch für das Thema Patienten Verfügung, eventuelle Betreuung usw. Gibt es Beratungsstellen um evtl. da Unterstützung zu bekommen bevor es zu spät ist.
Tja, die meisten Angehörigen sagen von sich dass sie stark sind, Kämpfer sind......aber diese Stärke und Kraft ist nicht nur für den kranken Partner und die Kinder da!
Er spürt intuitiv dass er sich auf dich verlassen kann. Das ist einerseits gut, andererseits kann das auch dazu führen dass er sich weiter nicht helfen lässt weil er die Grenzen seines Verhaltens nicht in aller Konsequenz spüren muss.
Kein einfaches Thema und keines für Patentrezepte......
Im Letzten hast du aber den klaren Kopf auf und bist die, die sich reflektieren und konsequent verhalten kann. Und manchmal zeigen schon kleine Veränderungen Wirkung die nicht erwartet wurden....
@cornelia: Das klingt nicht gut. Ich kann eigentlich nur jedes Wort von @lichtkind unterstreichen. Worum es jetzt nämlich in erster Linie geht, das ist deine eigene Form der Abgrenzung. Und ein Klarwerden, was du willst: Bleiben bis zum "Schluss" - wie immer der aussieht? Oder auslassen, loslassen, ihn gehen lassen. Oder dein ganz eigenes Leben, allein und doch nicht allein, neben ihm führen.
Ich weiß, was ich da sage, ich bin in einer ähnlichen Situation. Mein Mann trinkt ebenfalls, schon sein Leben lang, und wird das auch nicht aufgeben, nie. Ich bin vor drei Jahren "abgesprungen" aus dem gemeinsamen Saufen, wahrscheinlich (hoffentlich) gerade noch rechtzeitig, denn ich war schon sehr weit drin und meiner Einschätzung nach selbst süchtig, zumindest abhängig, jedenfalls co-abängig. Ich habe mich entschieden zu bleiben und neben ihm so gut wie möglich mein eigenes Leben zu führen. Also kann ich seinem schleichenden Verfall zusehen, und das ist grausam, grauslich, gruselig. Ein Körper hält viel aus, und lange. Mein Mann trinkt wie gesagt seit seiner Jugend, exzessiv, hatte beruflich selbst eine Bar, jetzt sind wir beide in Pension, also rund 70. Er isst UND trinkt, maßlos, geraucht hat er eine Zeitlang, aber nun schon seit 30 Jahren nicht mehr.
Die körperlichen Probleme, kurz zusammengefasst (eine Corona-Infektion dazwischen verursachte zusätzliche Symptome, z.B. eine Augenkrankheit, die zur Erblindung führt, wenn sie nicht rechtzeitig operiert wird, OP-Termin im März ...): Verdauung absolut kaputt, oft genug gleich nach dem Essen explosionsartige Entladungen, Durchfall usw., Herz und Kreislauf immer wieder Probleme, Husten, nicht enden wollende Verschleimung, Gelenkschmerzen, in verschiedenen Körperteilen unvermutet und heftigst auftauchende Schmerzen, stark geschwollener Bauch, verschiedenste Arten von Bauchschmerzen - alle Schmerzen werden mit Alk bekämpft ebenso wie Schlaflosigkeit und "entsetzliche" Träume. VErdacht auf Divertikulose oder Probleme im Darm sowieso Prostatakrebsverdacht, CT-Befund ist ausständig, den kriegen wir morgen, er fürchtet sich schon, ich auch ... Am schlimmsten, finde ich, sind aber die nervlichen Probleme, denn sie verschlimmern auch meinen Alltag: Depressionen, Aggressionen, lähmende Müdigkeitsattacken, Apathie, Negativität, Schimpfen über all und jenes, alles schlecht finden, überall ein Haar in der Suppe, Panikattacken, Zittern, Ängste, schwache Stimme ... ich hab sicher nicht alles aufgezählt.
(apropos Arztbesuche: hat er zuerst abgewimmelt, dann aber mit Vorsicht das ein oder andere "probiert" - schimpft auf die Unfähigkeit der Ärzte, die langen Wartezeiten überall, die Wartefristen für OPs, am liebsten sind ihm Leute, die mit Biofeedback arbeiten oder Kinesiologie ... das ist am sanftesten. SChulmedizin nur im "Notfall" ("ich bin ja kein Trottel!"), aber wann NOTFALL ist, entscheidet immer noch er ..
Mit einem Wort: Er ist ein lebendes Wrack, ein Zombie, zwischendurch wach und "ganz normal", kann noch immer, aber immer schlechter, seine Geschäfte machen, denn er ist und war ein workaholic, die Konzentrationsfähigkeit geht aber ebenso rapide zurück wie die Merkfähigkeit, die VErgesslichkeit ist enorm, "verblöde ich schon ganz?" - Ja! Er kommt teilweise bei Filmen nicht mehr mit, "ich steig aus", man kann nichts mehr erzählen, weil ihn alles aufregt, nicht mehr reden, alle GEspräche, die bissel tiefer gehen oder persönlich sind, machen ihn "nervös".
Weil mit meinem Mann ausgemacht, dass er weiter trinken wird, wissend um die Gefährlichkeit (die er freilich unterschätzt, "schuld" ist immer was anderes oder jemand anderer, teilweise die Familie, deren Mitglieder sowieso "wahnsinnig" sind), und ich nicht trinke (was er ganz toll und bewundernswert findet, aber nnicht als Option für sich selbst), muss er nicht heimlich trinken. Obwohl ich immer öfter bemerken kann, dass er sich was oft was nimmt, wenn ichs grad nicht sehe, aber manchmal sind gleich 3 Schnapsflaschen im Kühlschrank offen, Wodka, Gin, und ich bringe ja die Flaschen und Dosen weg und sehe die enormen Mengen ...
Ich würde sagen, ganz persönlich, weil du fragst:
Wenn man sich zwischen Pest und Colara entscheiden muss, für was entscheidet man sich?
Hat jemand Erfahrungen, was auf mich zukommt?
Wie lange hält das ein Körper noch durch? Auf was muss ich mich einstellen?
Ich habe diese FRagen so bwantwortet, wie ich sie persönlich erlebe, es ist nur ein Beispiel. Wie du weiter vorgehst, ist ganz allein deine Entscheidung. Niemand kann und wird dir die abnehmen, und auch im Leben mit ihm wirst du bald ziemlich allein dastehen, denn die "außen" sehen nur die Fassade und was er so preisgibt, aber du kennst ihn von der anderen Seite. Du musst dich also entscheiden, ob du ihn als Mann und Partner aushältst, dein Leben neben und mit ihm, so lange es auch dauert. Wie lange es dauert, kann dir niemand sagen. Ich weiß nicht, niemand weiß es, nur du, ob du noch gehen kannst oder willst. Wahrscheinlich kannst du es nicht, das Verantwortungsgefühl und die Hilfsbereitschaft ist in so einem Fall bei den meisten Menschen ganz enorm und erstaunlich. Man will helfen oder zumindest den anderen nicht fallen lassen. Aber man tut sich selbst dabei sehr viel an. Und es dauert unter Umständen lange, sehr lange, man nimmt dafür die eigene Lebenszeit her, schenkt sie. Und es ist enorm schmerzhaft. Eine meiner besten Freundinnen betreut gerade jetzt in diesen Tagen ihren Mann, einen Künstler, der eine unseren Männern ähnliche "Säuferkarriere" hinter sich hat, in den Tod. Wir warten jeden Tag auf sein Sterben - und es ist wahrlich kein"schönes" Sterben. Manche wollen anscheinend bis zuletzt nicht glauben, dass ihr Trotz gebrochen werden kann, sie geben nicht auf, sie ändern sich nicht, bis in den Tod.
Es tut mir leid, dass ich so sprechen muss, noch vor einiger Zeit hätte ich anders geredet, vielleicht hoffnungsvoller oder "aufbauender". Ich bin über diese Zeit der Begleitung meines Säufer-Mannes vielleicht ein wenig bitter geworden, vor allem nach einer ziemlich scheußlichen und mich beschämenden Silvesternacht. Manchmal bin ich einfach ratlos. Hätte ich es besser machen können? Anders? Aussteigen, früher? Ich weiß es nicht.
Das Forum hier, die Möglichkeit, meine Situation nach Alk, aber immer noch mit Alk "in Beziehung" schildern zu dürfen, hilft mir schon. Es hilft, dass ich weiß, ich bin nicht allein. Das Problem selbst - unlösbar? Oder jeweils nur individuell lösbar, mit vielen Schuldgefühlen und offenen Fragen verbunden?
Danke euch, die ihr mitlest und Anteil nehmt und versteht.
Liebe Cornelia,
erst einmal herzlich Willkommen bei uns und - trotz allem - ein Frohes Neues Jahr.
Darf ich zum Verständnis etwas fragen? Dir geht es in erster Linie wirklich um eine Prognose, was da auf Dich zukommt, wenn er weiter trinkt? Also quasi sein körperlicher Verfall? Was ich für völlig legitim halte, bitte nicht falsch verstehen. Im Gegenteil, ich halte das sogar für sehr gesund, das zu fragen.
Oder geht es Dir (auch) darum, ob man ihn noch irgendwie zur Räson bringen kann (Kurze Antwort: Nein, kann man von außen nicht).
Was die medizinische Prognose betrifft: Schwierig. Kann schnell gehen, kann aber auch noch dauern. Kommt drauf an, was als erstes schlapp macht. Kommt auch drauf an, was er vielleicht - bislang unerkannt - noch hat. Ösophagusvarizen (die, wenn sie platzen, oft akut tödlich sind) oder dergleichen.
Die Frage ist, ob Du Dir und Deinen Kids das wirklich bis zum Schluss antun willst? So oder so - es ist grausam. Und, wenn ich das in der Kürze so lese, sehr wahrscheinlich am Ende tödlich, es sei denn, er landet vorher beispielsweise mit einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung im Krankenhaus. Diese Schmerzen haben schon so manchen zur Vernunft gebracht.
Liebe Grüße
Gaby
@krokodil_ 🤗🤗🤗🤗❤❤❤❤Ganz viele Umarmungen für dich liebes Krokodil und ganz viel Kraft für die kommenden Entscheidungen. LG 🐶🐶
@krokodil_ liebes krokodil, auch ich drücke dich aus der ferne... wahnsinn, über wieviel kraft du verfügst, um das so mitzutragen... ich wünsch dir alles, alles gute weiterhin (vor allem für dich selbst!!!)
allerliebste grüße ❤️




