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„Alkoholiker? Das sind die zusammengesunkenen Gestalten vor dem Hauptbahnhof“. Schon immer war dieser Satz komplett falsch. Die meisten Alkoholiker sind intelligent, haben ein gutes bis sehr gutes Einkommen und einen gehobenen Sozialstatus. So steht es im „Alkoholatlas“, den die deutsche Bundesregierung erstellen ließ. Der Engländer Craig Beck hält Seminare zum Alkoholausstieg, er sagt über seine…
Ui, hier mag keiner kommentieren? Wie seht ihr euch denn, seid ihr in irgendeiner Form Hochleister?
Ich finde mich mit dem zu 150% funktionieren müssen und der anschließnd nötigen Entspannung jedenfalls voll wieder.
Mir ist eigentlich egal, in wessen Gesellschaft ich mit meinem übermäßigen Alkoholkonsum bin - Hauptsache, ich höre jetzt damit auf.
Mein Leben, mein Umfeld, meine Aufgaben ändern sich dann ja nicht. Egal ob Industrieboss, Schauspieler oder Hausfrau - wir haben alle unsere Aufgaben und erledigen sie besser nüchtern.
@maeuso Ist ja so weit auch richtig. Wenn man die Entscheidung getroffen hat und umsetzt ist es aber auch hilfreich für sich selbst zu analysieren, wo man sich überlastet hat und wo man etwas ändert, um nicht erneut in die gleiche Falle zu tappen.
Ist der Hochleister das Problem, oder das was ihn treibt?
Nicht jeder hängt an der Flasche -aber auch ohne Studium der Details ist es schon auffällig wer sich da so eine zweite Persönlichkeit ansäuft.
Ja, ich glaube, dass es grade bei hoch fokussierten Menschen um ein Alter-Ego geht.
Im Trockenen läuft alles nach Plan, nach Prozess, nach Verstand und Fähigkeit. Mit der Gläser-Anästhesie fährt man Stück für Stück weg von der Maschine und wird zum freischwebenden Objekt im erlogenen Universum.
Im Rudelsaufen geht das sogar, ohne aufzufallen, im Solobetrieb braucht es nur ein paar Tarnmechanismen.
Natürlich braucht man eine Auszeit, wenn man grade 16 Stunden durchgepowerd hat!
Souverän und lässig wird die Krawatte gelockert und an der immer gut gefüllten Hausbar ein Wasserglas voller Whiskey gefüllt und ebenso schnell geleert, während die Mischung aus Cindy Crawford und Heidi Klum einen mehrgängigen Snack serviert und ihrem Göttergatten einen 5 Liter Eimer Chardonnay kredenzt.
Erfolg ist Geil! -und Lebern wachsen nach.
Wie sollen wir anders denken, wenn wir es nie anders vorgemacht bekommen?
Die zu versaufende Realität sieht ja leider doch etwas anders aus, aber der Versuch mittels geliehener Persönlichkeit zu entkommen ist immer derselbe.
Geübte wissen, dass der Morgen der Feind ist. Keine Meetings vor 11:00, Strategie-Meetings Freitags Nachmittags.
So ein ganzer kompletter Tag ist aber auch eine schwere Herausforderung!
Phasenweiser Umbau zum Nachtbetrieb. „Ich kann mich abends einfach besser konzentrieren“, „Wenn alles ruhig ist, kann ich am schnellsten arbeiten“. …
Günstiger Nebeneffekt ist, statt 13 – 15 Stunden Trockenzeit, nur noch 7 – 9.
Rund 6 Stunden für das Alter-Ego rausgeholt!
Ist die übliche Startzeit erreicht, fahren die üblichen Transporter zur nächsten Dimension vor.
Kochwein, Apparativ, Tafelwein, Dessertwein, Verteiler … alles hat einen Namen, weil alles fast schon zur Evolution gehört.
Schluck für Schluck erlogene Ruhe, nicht höhere Leistungsfähigkeit, sondern Verlust der Urteilsfähigkeit. Erst wenn es offensichtlich wird, wird auch das „echte“ Leben reagieren.
Was bleibt denn da dem Hochleister?
Aussteigen, aufgeben, -mit dem Freund mit Drehverschluss das Leben verbringen?
Noch mehr machen, damit alle merken, dass sie einen falsch verstehen?
Viel Zeit und Mühe darauf verwenden den Schein zu wahren und am Leben zu zerbrechen?
…unter Seinesgleichen ein verlogenes Leben führen!
Zum Begriff "Hochleister": Bist Du nur auf gut verdienende Manager fokussiert? Es kann eine nicht so prall verdienende alleinerziehende Mutter genauso treffen, die sich zwischen Job und Kinderbetreuung aufreibt.
Kernpunkt der Hypothese ist für uns jedenfalls das biochemische Ungleichgewicht durch chronische Überlastung, nicht aber die die Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Schicht.
Sorry, juppp -hab da tatsächlich nur an das Klischee gedacht. 😉
Da hast du recht. Ich habe darüber nachgedacht und mein Leben mal an mir vorüber ziehen lassen.
Und wüßte nicht, was ich hätte anders machen können oder wollen, außer den Alkohol stehen lassen.
Es ist halt alles immer viel Arbeit, und das ist mir persönlich auch recht. Mal schlafen gehen statt zur Flasche zu greifen, das hätte bei mir vermutlich schon gereicht.
Oder nach Schweden zu ziehen. Da hätte ich mir die Trinkerei gar nicht leisten können.
@maeuso Ach, die Schweden .... wer mal auf Deck eine innerskandinavische Fähre mit duty free über Nacht erlebt hat, verliert da auch den Glauben 🙂
Der Ansatz ist spannend, erklärt aber doch sicher nicht alles. Oder zumindest für jeden, oder?





