Oktober 2022 – Meine Verzweiflung erreicht ihren Höhepunkt. Ich will nicht mehr Müssen müssen. Ich weiß mir nicht mehr zu helfen. In meiner Not gehe ich zu einem Treffen der AA. Da, so denke ich, kann ich mich anonym offenbaren und Hilfe bei Gleichgesinnten finden. Ich muss mich an keiner offiziellen Stelle outen, niemand wird etwas erfahren. Das ist mir wichtig. Ich will nicht auf der Straße wiedererkannt werden. Ich will keinen Stempel.
Und so geschieht es auch. Ich werde sehr freundlich empfangen und höre zu, was die Menschen dort erzählen. Und ich bin völlig schockiert über diese „Trinker-Karrieren“. Ich habe im Leben nicht damit gerechnet (und mich auch nie damit beschäftigt), was das Trinken von Alkohol für Folgen haben kann. Angefangen beim Zittern der Hände (hatte ich noch nie), über den Verlust des Arbeitsplatzes bis hin zur Obdachlosigkeit (ist mir alles erspart geblieben). Und im schlimmsten Fall Suizid… Ich bin so schockiert, dass ich heim gehe und an dem Abend den Rest Alkohol trinke, der sich noch in meiner Wohnung befindet.
16.Oktober 2022 – Mein erster trockener Tag seit 1,5 Jahren. …
Das ist nur ein Auszug aus dem Posting eines Mitgliedes im kostenlosen und anonymen Forum auf www.alkohol-ade.com – mit dem Link gelangen Sie zum vollständigen Text.
Bild von Ben Kerckx auf Pixabay