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Cannabislegalisierung erhöht Alkoholkonsum

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„Gebt Cannabis frei, dann trinken die Leute weniger“, argumentieren die Befürworter der Freigabe der Droge. Genau das Gegenteil ist wahr, fanden jetzt Forscher der Universität Pittsburgh heraus. Ihre Studie hat es in sich, denn die Datenmenge ist riesig und ziemlich unbestechlich.

Die Wissenschaftler verglichen die den Alkoholkonsum zwischen den 18 Staaten der USA, in denen Cannabis frei gegeben ist mit denen, wo er nach wie vor illegal konsumiert wird. Insgesamt kamen so Daten von mehr als 4,2 Millionen Menschen zusammen.

Klare Aussage der Forscher: Wo Cannabis legal ist, legte seitdem auch der Alkoholkonsum zu. Hauptverantwortlich sind junge Männer zwischen 18 und 24 Jahren.

Die Autoren schlussfolgern: Alkohol und Cannabis sind komplementär. Es sei auch in anderen Ländern nicht damit zu rechnen, dass eine Legalisierung der Droge den Alkoholkonsum reduzieren würde.

Quelle: Jamanetwork

Bild von Peggy und Marco Lachmann-Anke auf Pixabay

6 Gedanken zu „Cannabislegalisierung erhöht Alkoholkonsum“

  1. Alkohol und Cannabis sind konplementär: Das kann ich aus eigener Erfahrung nur unterstreichen. Bei mir waren es 40 Jahre Alkohol und 35 Jahre Cannabis, täglich. Wobei ich sagen muss, das bei mir das Kiffen den Alkoholkonsum schon reguliert hat, bzw. verhindert hat, dass ich ein schwerer Trinker mit Kontrollverlust geworden bin. Nach einer Flasche Wein und zwei Joints war ich einfach zu dicht für eine weitere Flasche Wein. Es hat aber auch dazu geführt,  das ich das jahrzehntlang durchgezogen habe. In meiner Jugend gehörten Alkohol und Cannabis sowieso zusammen. Ich bin auch grundsätzlich für die Legalisierung von Cannabis,  trotz aller Probleme mit höherer Konzentration von THC und synthetischen Verunreinigungen, etc. , der volkswirtschaftliche Schaden von Alkohol ist um ein vielfaches höher. Ich bin einfach nur froh das ich damit nichts mehr zu tun habe und seit 20 Monaten völlig drogenfrei lebe und sehr glücklich damit bin. Manchmal kommt etwas Wehmut auf das ich so alt werden musste um meine Lektionen zu lernen, aber die Freude über mein neues Leben überwiegt.

  2. Ja, diese Studie bringt mich zum Nachdenken. Aus meiner eigenen Jugend kann ich sagen, dass Cannabis und übermäßiger Alkoholkonsum kombiniert quasi nicht vorgekommen sind. Grob hatte sich die Jugend unterteilt in Kiffer und Trinker, wobei die einen die anderen jeweils verachtet haben. Das bezieht sich auf das südliche Baden-Württemberg in den 1980ern. Mischkonsum wäre uns nicht in den Kopf gekommen. Natürlich, ab und zu wurde vereinzelt Bier oder Wein getrunken. Aber wir hatten immer den Eindruck, dass der Rausch vom Cannabis dem von Alkohol haushoch überlegen ist, und dass Mischkonsum nur zu Übelkeit führt. Das waren unsere damaligen Glaubenssätze, nie hinterfragt, wie das eben bei Glaubenssätzen naturgemäß der Fall ist… Jetzt sehe ich an meinen Kindern und deren FreundInnen, alle so um die 20, dass Mischkonsum von Cannabis, anderen illegalisierten Substanzen und Alkohol inzwischen die Regel ist. Genau das spiegelt diese Studie, und das ist natürlich bedenklich. Trotzdem stehe ich weiter auf dem Standpunkt, dass eine Legalisierung ein absolutes Muss ist, denn wie können wir die eine Substanz als „Kulturgut“ betrachten und die andere illegalisieren?

    1. @ladida Den Mischkonsum von allerlei Drogen gab es eigentlich schon immer, zumindest hier im urbanen Umfeld. Ich lebe in einer großen Stadt im Ruhrgebiet, war Jugendlicher Ende der 70er, Anfang der 80er, bin mit Punk, Ska und Reggae groß geworden,  die Punks haben gesoffen, die Freunde jamaikanischer Musik haben gekifft. Später wurden auch härtere Drogen populär. Ich denke wenn man jung ist, meint man ein Recht auf Rausch zu haben, eigentlich egal womit. Für viele ist es nur eine Phase, einige bleiben kleben. Ich habe ja trotzdem Abitur gemacht, zwei abgeschlossene Ausbildungen und ein Studium, was allerdings ich nicht abgeschlossen habe.Ich habe meinen Alkohol, – und Drogenkonsum in jungen Jahren einfach nicht als bedrohlich wahrgenommen.


  3. Wobei ich sagen muss, das bei mir das Kiffen den Alkoholkonsum schon reguliert hat, bzw. verhindert hat, dass ich ein schwerer Trinker mit Kontrollverlust geworden bin.

    Hallo,
    das kann ich bestätigen und ich gehe davon aus, dass das in der Regel so ist und wir keine Ausnahme darstellen. Bei mir hat die Kifferei den Alkkonsum stark gedrosselt. Wenn ich vor dem Kiffen bereits viel getrunken habe war ich meistens mega verladen, so dass der Abend gelaufen war. Hin und wieder musste ich sogar kotzen. Als ich mit dem Kiffen aufgehört habe hat mein Alkoholproblem erst richtig Fahrt aufgenommen.
    Ich habe aber keinen Zweifel, dass sich aus der riesigen Datenmenge der Zusammenhang zwischen der Legalisierung von Cannabis und vermehrtem Alkoholkonsum herleiten lässt. Was nicht bedeutet, dass derjenige, der mit der Kifferei anfängt, mehr säuft als vorher oder ohne Kifferei weniger Trinken würde und es gibt sicherlich viele Gründet, warum der Alkoholkonsum steigt.
    Was das Rauchen generell betrifft ist es natürlich Fakt, dass die Verbreitung, das Vormachen und Vorleben den Einstieg von “unbefleckten" Jugendlichen massiv fördert. Kein Mensch würde aus eigenen Stücken auf die Idee kommen, sich beißenden Rauch in die Lunge zu ziehen, wenn es ihm nicht einer vormacht und suggeriert, dass es cool ist.
    Gruß Matthias 
      
     

  4. Soberrebel schreibt„Ich denke wenn man jung ist, meint man ein Recht auf Rausch zu haben“, das ist mit Sicherheit so. Allerdings gilt das nicht nur für Jugendliche. Ich bin sicher in meiner Jugend davon geprägt worden, dass Alkohol eigentlich uncool ist, und manchmal frage ich mich, ob bei mir der Alkohol nicht die Ersatzsubstanz für Cannabis war. Nach dem Umzug nach Bayern habe ich damals natürlich meine „connections“ verloren, Cannabis war nicht mehr so leicht zu bekommen. Dann zwei kleine Kinder, der Mann Arzt hier im örtlichen Krankenhaus – mein Wunsch nach „Entspannung“ war so groß, der Alkohol hier so verfügbar, das Umfeld sowieso regelmäßig am Trinken, kein Wunder, dass es gelaufen ist, wie es gelaufen ist. Inzwischen aber ist mir eines klar: es gibt nichts umsonst, schon gar nicht den Rausch, du musst immer bezahlen. Insofern bin ich heute nicht mehr dazu bereit, die Kosten sind einfach zu hoch im Vergleich zum kurzfristigen Gewinn.

    1. @ladida Genauso ist das: Man muss für alles bezahlen und das ist auch okay so. Klingt vielleicht banal, trifft es aber auf den Punkt. Bezahlen heißt für mich: Meine Lebenslektionen lernen, Sucht überwinden und ein gutes zufriedenes Leben führen. Das funktioniert ausgezeichnet.

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