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Nüchtern über den Weihnachtsmarkt – geht das überhaupt?

Nüchtern über den Weihnachtsmarkt – geht das überhaupt?

Nüchtern über den Weihnachtsmarkt: Tipps gegen Trinkdruck, Strategien für schwierige Momente und einfache Wege, wie Du den Abend ohne Alkohol genießen kannst.

Von Gaby Guzek

Warum Hunger und Durst den Weihnachtsmarkt ohne Alkohol schwieriger machen

Der Weihnachtsmarkt ist für viele ein magischer Ort. Lichterglanz, Musik, der Duft von gebrannten Mandeln und Gewürzen – und natürlich überall Glühwein. Genau dieser Mix kann für Menschen, die nüchtern leben oder gerade frisch in die Abstinenz gestartet sind, zur echten Herausforderung werden. Denn während andere unbeschwert anstoßen, spüren manche ein leises Ziehen, einen alten Reflex oder sogar echten Druck. „Wie überlebe ich den Weihnachtsmarkt ohne Alkohol?“ ist dann keine rhetorische Frage, sondern ein sehr realer Stresstest.

Was viele unterschätzen: Der schwierigste Moment beginnt oft schon vor dem ersten Schritt auf den Weihnachtsmarkt. Wer hungrig oder durstig loszieht, rutscht schneller in einen Zustand, in dem der Körper nach schneller Energie verlangt – und genau das fühlt sich dann wie „Lust auf Glühwein“ an. Blutzucker im Keller, Stress im Kopf, Düfte in der Nase, dazu die festliche Stimmung: Schon entsteht ein perfekter Cocktail für falsche Entscheidungen, die man später bereut.

Wie Du Sozialdruck souverän abwehrst

Hinzu kommt der soziale Druck, der auf Weihnachtsmärkten fast schon Tradition hat. „Komm, ein Glühwein geht doch!“, „Jetzt stell dich nicht so an“, „Das gehört dazu.“ Viele kennen diese Sprüche nur zu gut. Wer nüchtern bleiben will, braucht hier eine klare Haltung, gute Vorbereitung und ein paar Strategien, um nicht in Erklärungsnot zu geraten oder sich überrumpeln zu lassen.

Und dann ist da noch das Bauchgefühl. Jeder, der die ersten Wochen der Abstinenz erlebt hat, weiß, wie verletzlich diese Phase ist. Man spürt schneller, wenn eine Situation kippt. Man merkt, wenn der Trinkwunsch stärker wird. Genau in diesen Momenten braucht es die Fähigkeit, sich selbst zu schützen – auch wenn das bedeutet, die Gruppe kurz zu verlassen oder den Abend frühzeitig zu beenden.

So gelingt ein entspannter Weihnachtsmarkt-Abend ganz ohne Glühwein

Die gute Nachricht: Man kann den Weihnachtsmarkt genießen, ganz ohne Alkohol. Mit den richtigen Tricks, einer Portion Selbstfürsorge und einem Plan B in der Tasche wird aus dem potenziellen Risikoabend ein überraschend stabiler, sogar schöner Ausflug. Und wer noch ganz am Anfang steht, darf sich selbst den Druck nehmen: Weihnachtsmärkte kommen jedes Jahr wieder – die eigene Gesundheit und Abstinenz sind wichtiger als jede Tradition.

Nüchtern über den Weihnachtsmarkt – geht das überhaupt?

Video-Transkript: Warum der Weihnachtsmarkt für viele ohne Alkohol zur Herausforderung wird

Hallo, herzlich willkommen wieder mal zu einem Reel von “Nichtgeschüttelt, Nichtgerührt”, dem Kanal von Alkohol ade für ein abstinentes Leben.

Heute haben wir uns ein sehr aktuelles Thema vorgenommen, Ihr seht es schon: Die Frage lautet, wie überlebe ich den Weihnachtsmarkt ohne Glühwein?

Dazu jetzt ein paar Tipps und Tricks. Der wichtigste wird Dich vielleicht überraschen, aber er gehört zu den allerbesten Varianten: Geh niemals hungrig und durstig auf den Weihnachtsmarkt!

Warum ist das wichtig? Viele starten später am Nachmittag, gern nach dem Büro. Das ist der Zeitpunkt, an dem unser Blutzuckerspiegel ohnehin etwas im Keller ist. Eigentlich wäre jetzt Zeit fürs Abendbrot. Ein zu niedriger Blutzucker ist Stress für den Körper. Das heißt, Du gehst über den Weihnachtsmarkt und hast eigentlich Hunger, merkst das aber nicht richtig und greifst dann zum Glühwein, weil er schnelle Energie verspricht. Dein Körper weiß genau, dass dort sogar extra Zucker drin ist und sieht darin eine schnelle Lösung für den Energiemangel.

Dasselbe gilt für Durst. Trink vorher reichlich Mineralwasser oder etwas anderes Alkoholfreies und mach Dir den Bauch voll. Damit bist Du schon ziemlich gut gewappnet. Klingt komisch, ist aber wirklich so.

Der nächste Tipp: Mach Vorrecherche. Wenn der Weihnachtsmarkt nicht weit weg ist, schau vorher, welche Bude alkoholfreie Varianten anbietet. Dann kannst Du deine Freunde später geschickt dorthin lenken. Und wenn es dort gar nichts Alkoholfreies gibt, nimm einfach selbst etwas mit. Ein Kinderpunsch oder ein anderer heißer, leckerer Drink in der kleinen Thermoskanne — die passt in jede Handtasche oder jeden Rucksack. Wenn ein Budenbesitzer protestiert, kannst Du entspannt antworten: „Ich hätte ja etwas gekauft, aber Sie bieten nichts Alkoholfreies an.“ Für ihn vielleicht ein Denkanstoß.

Dann das Thema Sozialdruck. Wir kennen das alle: „Ach komm, einer geht doch“, „Stell dich nicht so an“, „Sei doch keine Spaßbremse“. Da hilft nur Konsequenz und eine klare Haltung. Sag einfach: Nein, ich will nicht. Die Gründe sind individuell. Vielleicht machst Du eine Challenge mit Dir selbst. Vielleicht musst Du Auto fahren. Vielleicht nimmst Du Medikamente. Oder Du willst einfach nicht trinken — Punkt. Hier gilt es, sich abzugrenzen. Nicht nur am Weihnachtsmarkt.

Und wie immer gilt: Wenn Du merkst, dass der Trinkwunsch stärker wird, also nicht nur leicht anklopft, sondern richtig brenzlig wird, dann raus aus der Situation. Geh aufs Klo, das ist bei Weihnachtsmärkten oft weit genug weg. Atme durch. Frag Dich: Was mache ich hier gerade? Muss das wirklich sein? Und wenn es gar nicht geht, dann fahr’ nach Hause.

Wenn Du noch ganz frisch abstinent bist und wirklich Sorge hast, dass Du dem Glühwein nicht widerstehen kannst, dann gilt der ultimative Tipp: Lass es. Geh gar nicht erst hin. Weihnachtsmärkte gibt es jedes Jahr wieder. Nächstes Jahr bist Du auf deutlich festeren Füßen unterwegs.

Ich hoffe, ich konnte ein bisschen helfen. Das war mal wieder ein Reel von “Nichtgeschüttelt und Nichtgerührt”, dem Kanal von Alkohol ade für ein abstinentes Leben. Wenn Du meinst, dass dieses Reel auch jemand anders sehen sollte, schick es gern weiter oder poste es in den sozialen Medien.

Ich freue mich auf das nächste Mal. Bis dann!


FAQ – häufig gestellte Fragen

Warum ist der Weihnachtsmarkt für viele ohne Alkohol so schwierig?

Der Duft nach Glühwein, die festliche Stimmung und der soziale Druck erzeugen eine Mischung, die alte Trinkmuster leicht reaktiviert. Besonders wer noch nicht lange abstinent ist, spürt hier oft stärkere Verlockungen oder Unsicherheiten.

Warum sollte ich nicht hungrig oder durstig auf den Weihnachtsmarkt gehen?

Ein niedriger Blutzuckerspiegel verstärkt Stressreaktionen und macht impulsiver. Der Körper greift dann schneller nach schneller Energie, was sich subjektiv wie „Lust auf Glühwein“ anfühlt. Mit einer guten Mahlzeit und ausreichend Wasser sinkt dieses Risiko deutlich.

Wie gehe ich mit sozialem Druck um, wenn andere wollen, dass ich mittrinke?

Eine klare, kurze Antwort hilft am besten. Zum Beispiel: „Nein, ich möchte nicht“ oder „Ich fahre Auto“. Du musst dich nicht rechtfertigen. Je ruhiger und konsequenter du bleibst, desto schneller akzeptiert die Gruppe deine Entscheidung.

Was kann ich tun, wenn es auf dem Weihnachtsmarkt keine alkoholfreien Getränke gibt?

Du kannst dir einen alkoholfreien heißen Drink wie Kinderpunsch in einer kleinen Thermoskanne mitbringen. Viele nutzen diese Lösung, um nicht unter Zugzwang zu geraten. Wenn ein Standbesitzer protestiert, kannst du höflich erklären, dass keine alkoholfreie Option angeboten wurde.

Was mache ich, wenn der Trinkwunsch plötzlich stark wird?

Verlasse sofort die Situation. Ein kurzer Gang zur Toilette oder ein paar Minuten Abstand reichen oft, um Klarheit zurückzubekommen. Wenn das nicht hilft, ist es besser, nach Hause zu fahren, statt ein Risiko einzugehen.

Sollte ich als frisch Abstinenter überhaupt auf den Weihnachtsmarkt gehen?

Wenn du noch sehr unsicher bist oder Angst vor einem Rückfall hast, ist es völlig legitim, den Weihnachtsmarkt dieses Jahr auszulassen. Deine Abstinenz ist wichtiger als jede Tradition. Nächstes Jahr gehst du vermutlich deutlich stabiler hinein.

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Bild: Gaby Guzek vor leeren Weingläsern,

Gaby Guzek

Ehemalige Betroffene, Bestsellerautorin, Coach & Mitbegründerin von Alkohol adé

Hat es sich zum Ziel gesetzt, die Neurobiologie der Sucht bekannter zu machen und damit Betroffenen Schuld- und Schamgefühle zu nehmen.

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