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Empathielosigkeit, ...
 
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Empathielosigkeit, verminderte Intelligenz/Aufnahmefähigkeit, Ausreden, Angst

18 Beiträge
5 Mitglieder
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850 Ansichten
(@mutzi)
Mitglied
Beigetreten: Vor 4 Jahren
Beiträge: 8
Topic starter  

Hallo guten Abend,

Ich bin derzeit leider an einem Punkt angekommen, an dem es mir als Angehörige wirklich ganz schlecht mit dem Alkoholkonsum von -nennen wir ihn- SCHNURZ- geht.

Schnurz sitzt jeden Abend auf der Couch und trinkt entweder 3-5 Flaschen 0,5er Bier oder eine Flasche Rotwein. Er hat sich in die seltsame Lage begeben, durch seine Sucht nur Fernsehgucken zu können, wenn er trinkt. Er sagt Fernsehen ist ihm eigentlich nämlich zu dumm und zu langweilig. Daran bemerkt man vielleicht schon die Verdrehtheit. Der Alkoholkonsum und das Fernsehgucken in Kombi nutzt er als Entspannung. Trinkt er nicht, kann er kein Fernsehgucken. Wie absurd.

In letzter Zeit beginnt er oft unvermittelt dabei plötzlich schlimme Anschuldigungen auszustoßen und sich scheinbar dadurch wertiger zu fühlen, indem er mich diffamiert. Ich würde dies und jenes nicht tun, wäre egoistisch, hätte keine Zeit, aber immer nur, wenn er dann betrunken ist.

Dies geht oft so lange, bis ich entweder weine oder sehr wütend bin und lauter werde. Wenn dies dann passiert ist, sagt er ich wäre wahnsinnig asozial und das würde man ja daran sehen wie sehr ich mich aufrege oder wie meine Wortwahl ist. Er selbst schafft die bösen Dinge meist ohne Schimpfwörter zu sagen und relativ leise, was die bösen Dinge nicht weniger verletztend macht.

Ich leider darunter sehr.

In unserem Bekanntenkreis gibt es einige Partner:INNEN ,die sich von ihren Partner:INNEN getrennt haben oder Freunde/Kumpels, die eine Freundschaft gebrochen haben,  weil sie keinen Alkoholkonsum mehr vom Gegenüber ertragen konnten. Ich fand das eigentlich immer nicht schön, wenn man denjenigen so im Stich lässt, obwohl er ja krank ist. Gleichzeitig ändert sich ja meist nichts. Ich kann einfach derzeit nicht mehr. Ich habe den Eindruck der Schnurz bringt mich mit Absicht zum Weinen...er ist wie eine Katze, die eine Maus zu Tode spielt aus Langeweile...es ist ihm in diesen Momenten total egal. Er tut sich schrecklich wichtig, aber eigentlich redet er oft nur wirres Zeug und denkt unglaublich gescheite Dinge zu sagen. Außerdem hat er keinerlei Empathie mehr, schon länger, aber es wird immer schlimmer.

Er ist nicht belastungsfähig, schläft viel zu lang und ist launisch.

Ausgleichen will er seine Misere ständig durch Konsum, also Kaufen von Unsinn und Sex. Mir fällt nichts mehr ein, was ich da noch mit ihm teilen soll oder wie ich ihm helfen könnte. Ich weiß dass es ein moderater Alkoholkonsum im Gegensatz zu vielen anderen ist, aber es geht seit Jahren so und ich glaube sein Gehirn hat einfach drunter gelitten.

Die Therapieformen mit der Abstinenz mit den Vitaminen und Mineralstoffen/Spurenelementen nimmt er nicht an, obwohl ich für viel Geld alles gekauft hatte. Er hält alles für Schwachsinn, mittlerweile auch Wissenschaft. Er wirkt so langsam richtig kauzig und einsiedlerisch auf Menschen mit seinem Geschwafel. Er glaubt nur was auf seinem Mist gewachsen ist oder was er selbst irgendwo entdeckt hat. Er macht es den Menschen in seinem Umfeld sehr schwer.

Habt ihr Ideen? Ist der Schnurz ein typischer Fall? Oder hat sein Verhalten nicht mit dem Alkohol zu tun? Was glaubt ihr?

Und kennt ihr sowas selbst?

Liebe Grüße, 

MUTZi

 

 

 

 

 

 

 



   
3
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(@krokodil_)
Mitglied
Nüchtern: 5 jahre
Beigetreten: Vor 5 Jahren
Beiträge: 997
 

@mutzi 

Verfasst von: @mutzi

Aber eigentlich möchte ich schon für einen Menschen da sein, der krank ist.

Ich auch. Deshalb verstehe ich dich ja so gut. Ich bin und war in derselben Lage. Ich dachte, ich schaff es. Momentan/heute bin ich allerdings in einer Situation, in der ich mich frage: Wie lang noch? Denn es wird nicht "besser". Es wird immer noch grauslicher, verworrener, unverständlicher, verrückter. Okay, ich entziehe mich auch, ich mach meine Sachen und "ich bin schon viel stärker geworden ..." (Zitat Diane Keaton in "Club der Teufeiinnen")

Aber mittlerweise frage ich mich wirklich, ob ich noch helfen kann. Ob ich überhaupt so eine große Hilfe bin. Wem ich da überhaupt helfen will oder wem ich helfe - denn ihm hilft es/helfe ich anscheinend kaum noch. Sicher, immer wieder zwischendurch, weinerlich, die sentimentalen Anwandlungen: "Wenn ich dich nicht hätte! Du bist die Einzige, die mich versteht ... meine Kameradin!"

Es ist nicht nur anstrengend, es ist eigentlich sinnlos. Das ist mein momentanes Fazit nach einem sehr, sehr anstrengenden Tag, an dem es eigentlich um meine Gesundheit gehen sollte (Ich hatte eine MR-Untersuchung) und er ständig von seinen verschiedenen schrecklichen Befindlichkeiten, Krämpfen, Krankheiten, Wehwehchen und Problemen redete.

 

 



   
1
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(@mutzi)
Mitglied
Beigetreten: Vor 4 Jahren
Beiträge: 8
Topic starter  

@lichtkind Ja, ganz vernünftig wäre eine psychologische  Beratung und vielleicht sogar eine Therapie. Aber ich kenne mich wohl zu gut, dass ich weiß, dass ich das nicht durchhalte und mich das im Alltag zu sehr belastet und auch noch extra Termine bedeutet. 

Gestern hat er dann mal nichts getrunken und ist ganz von sich hingerissen, mir fällt es schwer seinen Enthusiasmus mitzufühlen oder auch nur mitzuspielen. Ich würde am Liebsten immer schweigen, bis er seine eigenen Ziele wieder nicht mehr einhält und dann denken "Wusste ich es doch." Aber das ist ja gemein und pure Resignation. Vielleicht ist es zu spät und ich bin schon zu abgestumpft, um dass ich da leidenschaftlich gesunde Orientierung bieten kann. Ich weiß es nicht. Trost kann ich jedenfalls keinen spenden, wenn es wieder mal nicht geklappt hat.

Heute trinkt er dann gleich ein Bier mehr, zur Belohnung für gestern - so fühlt es sich an, aber ich bin zu müde es anzusprechen. Also zu müde im Sinne von zu resigniert.

Naja, ich muss dann jetzt mal schlafen.



   
1
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lichtkind
(@lichtkind)
Mitglied
Nüchtern: 6 jahre
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 590
 

@krokodil_ Wir verkaufen unsere Seele ✨. Es ist ein Irr-Glaube einen anderen Menschen retten oder heilen zu können wenn ich mich genügend anstrengen und oder opfere! Ja ich kann Inspiration, Vorbild, Wegbegleitung sein. Der Rest ist eine Illusion getragen aus unserem Erleben in der Kindheit wo unsere Bedürfnisse für das Leben der Eltern geopfert worden sind. Hat unsere Eltern ja leider auch nicht "gerettet". An diesem Punkt des "Erwachens" beginnt der Weg zu uns selbst und zu dem was wir wirklich sind. Und wir müssen die Situationen nicht unbedingt gleich komplett verlassen um uns in unserer Größe Schritt für Schritt aufzurichten. Manchmal ist es vielleicht sogar die tägliche Konfrontation die uns den Spiegel vorhält.



   
2
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lichtkind
(@lichtkind)
Mitglied
Nüchtern: 6 jahre
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 590
 

@mutzi ich fürchte dass du dich und deine Macht eher zu wenig kennst ❤️ wenn ich zwischen deinen Zeilen lese steht da: Ich hab den Glauben - an mich - aufgegeben. Ich kann mich nicht ändern...... Oder?



   
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(@krokodil_)
Mitglied
Nüchtern: 5 jahre
Beigetreten: Vor 5 Jahren
Beiträge: 997
 

@mutzi

Verfasst von: @mutzi

Aber

Verfasst von: @mutzi

mir fällt es schwer seinen Enthusiasmus mitzufühlen oder auch nur mitzuspielen

Verfasst von: @mutzi

Trost kann ich jedenfalls keinen spenden

Ich spiegle, was mir ins Auge gestochen ist und was du alles von dir verlangst - und dir selber nicht gibst/nimmst (Es ist ein Spiegel, in dem ich mich sehr gut wiedererkenne --- ) 😎 



   
1
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(@mutzi)
Mitglied
Beigetreten: Vor 4 Jahren
Beiträge: 8
Topic starter  

@lichtkind @krokodil_ 

Das stimmt zwar auf einer Ebene mit der Seele verkaufen, aber auf einer anderen ist da ja auch eine Verantwortung und ein Versprechen, welches man sich ohne Worte gibt, wenn man eine Beziehung miteinander eingeht. So wie der kleine Prinz mit dem Fuchs. Liebe ist ja auch das Gefühl da sein zu wollen. Das Gefühl ihn retten zu wollen oder zu können, hatte ich eigentlich noch nie.

Eigentlich war es direkt von Anfang an als ich mir bewusst wurde, dass er zu viel trinkt klar, dass es keine Rettung gibt, sondern ein stures "Dabeisein" ...ein stoisches Begleiten und Ertragen. Ein Ertragen, dass nur aufhört, wenn ich dann doch gehe oder er es doch schafft. Mit dem Rauchen hat er aufgehört, das war auch nicht zu glauben. Alkohol ist aber eine viel schlimmere Geschichte. Nun weiß ich nicht, ob da auch körperliche Entzugserscheinungen schon dabei sind. Ich denk mal ja, auch wenn es "nur" diese Menge von 3,4 Bier oder ner Pulle Wein ist.

Richtig erschrocken hat ihn entgegen meiner Erwartung, dass ich in einem Alkoholforum schreibe. Es war wie, wenn er kurz aus seinem Traum aufgewacht ist. Wollte wissen was ich tippe. Hab ihm nur gesagt in einem Forum für Angehörige Alkoholkranker schreiben. Das war schon ein Schock für ihn.

Ich glaube es braucht einfach mehr solcher Schocks. Am Besten täglich. Wie man diese Schocks erzeugen kann, keine Ahnung, weil irgendwann stumpft jeder ab zu jedem Thema. 2 Tage die Woche nicht trinken, hat er jetzt geschafft, gerade. 

Ich mach mich auf zur Arbeit und wünsche euch einen super Tag! 

Mutz

 



   
3
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lichtkind
(@lichtkind)
Mitglied
Nüchtern: 6 jahre
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 590
 

@mutzi ich fühle was du meinst liebe Mutti ♥️ aber da ist doch ein gegenseitiges Versprechen und eine gegenseitige Verantwortung, oder? Ich habe das Gefühl dass du das alles auf DEINEN Schultern verteilt hast. Sehr gut dass du ihn nun zunehmend "aufweckst" aus seinem Schlaf. Denn auch er ist nicht hier auf der Erde um "vor sich hin zu schlafen". Ich sehe deine Weckrufe als Dienst an ihm und seiner Lebensaufgabe ♥️



   
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(@krokodil_)
Mitglied
Nüchtern: 5 jahre
Beigetreten: Vor 5 Jahren
Beiträge: 997
 

@mutzi

Verfasst von: @mutzi

Eigentlich war es direkt von Anfang an als ich mir bewusst wurde, dass er zu viel trinkt klar, dass es keine Rettung gibt, sondern ein stures "Dabeisein" ...ein stoisches Begleiten und Ertragen.

meine Rede, meine Situation ... und das "Stoisch bleiben", ja, das kenn ich und da bin ich auch bei dir. Es ist ein Vertrag, den wir abgeschlossen haben mit unserer Beziehung, Ich habe immer gewusst, woran ich bin und worauf ich mich einlasse, und diesen Vertrag halte ich ein. Punkt.



   
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