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Interessante Themen der letzten Tage | 29.7.2022
Unser Blog: Informiert besser raus aus der Sucht!
(@admin)
Famed Member Admin
Beigetreten: Vor 7 Jahren
Beiträge: 1573
Topic starter
29/07/2022 2:26
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Selbsthilfegruppen – Risiken und Nebenwirkungen, Eure Erfahrungen?
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Seit ein paar Wochen habe ich mich einer AA Gruppe angeschlossen, weil ich den Austausch mit ebenfalls Betroffenen gesucht habe, um Unterstützung zu finden etc. Ich glaube, dass AA Gruppen weltweit vielen Menschen zum Ausstieg verholfen haben. Wie ging es mir damit?
Zunächst war ich aber sehr angetan, hier Unterstützung zu finden. Gleichzeitig schlichen sich leichte Zweifel ein, ob der Austausch nicht auch Nebenwirkungen haben kann. Ich gebe mal ein Beispiel: In der AA Gruppe sind teils sehr krasse “Suchtkarrieren” vertreten. ...
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Welche Nahrungsergänzung-Mittel sind bei mehreren Monaten Abstinenz sinnvoll?
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Ich trinke seit fast halben Jahr nicht mehr. Die kritische erste Zeit habe ich überstanden. Leider wusste ich da noch nix von den NEMs und deren Unterstützung. Wäre sicherlich einfacher gewesen. Das Buch habe ich bereits auch gelesen.
Mittlerweile geht es mir gut. Ich schlafe gut, habe so gut wie kein Verlangen zu trinken. Und freue mich täglich aufs neue ohne Kopfweh aufzuwachen. Was mich dennoch stört: ich bin schnell reizbar und fühle mich schnell gestresst. Dann auch leicht depressiv. Außerdem fühle ich mich gegen Abend immer sehr kaputt und erschöpft. Manchmal, in Stresssituationen, bekomme ich auch direkt Kopfschmerzen.
Deshalb würde es mich interessieren, ob es bestimmte Vitamine und Co gibt, die mein Befinden verbessern können. …
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Mit Party und auf dem Tisch tanzen fing es an
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Das ging mit Vorglühen allein zuhause los und ging dann weiter mit durchzechten Nächten in Kneipen und Clubs (damals noch Berlin, es waren die 90er und es wurde gefeiert, als ob es kein Morgen gäbe:-)) Und das mind. 3x die Woche bis morgens um 7 Uhr. Es war eine schöne und unbeschwerte Zeit, ich möchte es nicht missen.
Dann ging der Arbeitsalltag los, viel Party war wegen des Dauerstresses im Job nicht mehr möglich. Was aber immer weiter ging, war das Trinken. Zuerst nur abends 1-2 Gläser, an Wochenenden auch gern mehr. Nach einiger Zeit wurde dann eine Flasche Rotwein oder auch Weißwein daraus.
Schon damals hatte ich Bedenken, daß es ja etwas zu viel wäre. Ich war morgens schon meist schlapp und dann ging es auf einen langen und stressigen Arbeitstag. Habe immer mal versucht aufzuhören, mal einen ganzen Monat, mal während des Urlaubes. Ich habe es durchgehalten, danach ging es wieder los und wurde immer mehr und mehr.
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Rückblickend bin ich fassungslos, wie oft ich mit dicker Birne ins Auto gestiegen bin
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Wenn ich betrunken fuhr, fuhr ich immerhin extrem vorsichtig, weil ich höllische Angst hatte, einen Unfall zu verursachen und jemanden zu schädigen. Das ich es doch tat, ist einfach ein Irrsinn.
Ich stieg ins Auto und die innere Stimme sagte “tu es nicht” und der Alkohol Vogel sang “ach komm, da passiert schon nichts, ist nur ne kurze Strecke”. Es ist einfach ein Irrsinn, was da mit einem passiert. Da hält sich für einen reflektierten und klugen Menschen und tut es mit dem Gift in sich trotzdem.
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Ich will meine Existenz nicht verlieren
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Das hat mit in der Tat gefreut beim Lesen des Buchs, die Erkenntnis, dass Alkoholismus keine psychische Krankheit sei. Ich halte mich nämlich ehrlich gesagt nicht für gestört. Sicher habe ich die eine oder andere “Ecke ab” (ein Schweizer Ausdruck, keine Ahnung, ob es das auf Deutsch auch gibt), aber so die eine oder andere angenagte Ecke gestehe ich eigentlich jedem zu.
Aufhören will ich, weil die Sauferei mein Hirn vermanscht. Die Kerntätigkeiten meiner Arbeit schaffe ich noch, aber wie lange noch? Alles drumherum (Buchführung, Papiunsperkram, Abrechnungen) bleibt gnadenlos liegen. Das wird irgendwann ein Riesenproblem. Meine Existenz verlieren, DAS WILL ICH NICHT.
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Ohne Alkohol wird mein Gedächtnis besser
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Nachdem ich meine Trinkmenge Ende der 90ger Jahre so massiv auf nur noch 3 Flaschen Sekt bzw. Wein pro Tag herunter gesetzt habe, gab es bei den halbjährlichen Laborkontrollen, die ich mir seitdem gegönnt habe, keinen pathologischen Leberwert mehr.
So konnte ich weiter in der Überzeugung leben, daß mein Konsum unbedenklich war und ich mich daher nicht noch weiter zurückhalten muss. Erst vor 2 Jahren bemerkte ich dann bei immer noch normwertigen Transaminasen eine zunehmende Vergesslichkeit. …
Ich hatte vermutet, es sei der Lauf der Zeit und das Präsenium habe angebrochen und senil werden gehöre jetzt für mich zum Alterungsprozess dazu. Spannend ist jedoch, daß seit ca. 7 Monaten eine gegenläufige Entwicklung Platz greift. Mein Gedächtnis ist heute deutlich besser, als vor 15 Jahren. …
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Den Alkohol habe ich häufig eingesetzt um das Runterkommen zu beschleunigen
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Die Verbindung zu mir verliere ich generell leicht, wenn ein gewisses Maß an Input, Aktivität und Stress in meinem Alltag vorhanden ist über längere Zeit und ich nicht ausreichend für Ruhe und Ausgleich sorgen kann. Ich vertrage diesbezüglich nicht so viel und wenn es dann eine Weile so geht dann hängt zu viel an Eindrücken, Erlebnissen und Gefühlen unverarbeitet in der Pipeline.
Und dann kenne ich sehr gut dieses Gefühl, nicht im Kontakt mit mir und meinen Bedürfnissen zu sein. Und dass ich diesen Kontakt auch nicht unmittelbar wieder herstellen kann, sondern es einige Zeit brauchen wird.
Den Alkohol habe ich auch häufig eingesetzt um in diesem Zustand zu versuchen eine Abkürzung zu nehmen, das Runterkommen zu beschleunigen. Ich glaube ich habe mich in der Vergangenheit auch bewusst häufiger überfordert, um bestimmte Dinge zu machen, weil ich ja dieses Mittel kannte und hinterher einsetzen konnte um mich runterzuholen. …
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