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Ich bin trocken, muss aber ständig ans Trinken denken

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Dry Drunk Syndrome

William Wilson ist der berühmteste Säufer der Weltgeschichte. Besser bekannt als „Bill W.“ hat er zusammen mit einem Leidensgenossen, einem Arzt, die Anonymen Alkoholiker gegründet. Man sollte meinen, er hätte fortan ein glückliches Leben geführt. Weit gefehlt. Er litt auch trocken noch fürchterlich.

„Bill ging es nicht gut, obwohl er schon so viele Jahre trocken war. Er litt unter enormen Angstzuständen, Schlaflosigkeit, Anspannung und Müdigkeit“, erinnert sich der kanadische Arzt Dr. Abram Hoffer. Der Mediziner behandelte schon damals Alkoholiker mit Nährstoffen. Im Jahre 1958 kam auch Bill W. dazu.

Hoffer erinnert sich: „Nachdem er begann, Niacin zu nehmen (Anmerkung: Niacin ist Vitamin B3), verschwanden seine Symptome und sie kamen auch nicht wieder. Er war fest entschlossen, so vielen AA-Mitgliedern wie möglich den Nutzen dieses Vitamins zukommen zu lassen. Ohne es mir zu sagen, probierte er es an 30 Freunden und Kollegen aus. Alle waren trocken, aber sie alle litten immer noch, obwohl sie nicht mehr tranken.“

Die Erfolge waren sensationell, fast alle wurden ihre quälenden Symptome los. Mit Hoffers Unterstützung verfasste Bill W. daraufhin voller Begeisterung sein Werk „Die Vitamin B3-Therapie.“ Er wusste: Seine Anonymen Alkoholiker leisten Großartiges. Sie unterstützten Alkoholiker beim Trockenwerden und Trockenbleiben. Aber irgendetwas fehlte. Die Betroffenen plagten teilweise noch nach Jahren Depressionen und sie mussten täglich neu gegen den Wunsch ankämpfen, doch wieder zu trinken.

Bill W. wollte unbedingt, dass Nährstoffe fester Bestandteil der Alkoholtherapie werden. Er stellte seine Ideen auf drei Ärztekonferenzen vor – und setzte sich fürchterlich in die Nesseln. Er hatte als Laie die medizinische Lehrmeinung herausgefordert.

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„Man war der Meinung, dies sei nicht Bills Angelegenheit“, erinnert sich Hoffer. Immerhin war Bill W. ja kein Arzt, sondern Aktien- und Finanzexperte. „Das Establishment der Psychiater der amerikanischen Ostküste hörte von Bill’s Ideen und begann, sich Sorgen zu machen“, schreibt Hoffer weiter. Was er meint: Alkoholismus als psychische Erkrankung zu begreifen und auch so zu behandeln, ist auch ein Geschäftsmodell, und Alkoholiker sind beliebte Drehtürpatienten: kosten wenig, bringen deshalb guten Profit und kommen meist zuverlässig immer wieder.

Bill W. prallte danach gegen eine Wand des Schweigens. Leider blieb ihm auch nicht mehr viel Zeit, gegen diese anzurennen – er starb wenige Jahre später.

Bill W. hatte mit hoher Wahrscheinlichkeit das „Dry Drunk Syndrome“ . Es bezeichnet Verhaltensweisen von trockenen Alkoholikern, die immer noch denen von Trinkern entsprechen. Dazu zählen etwa Depressionen, Angst- und Panikattacken und innere Leere. Manche „Dry Drunks“ entwickeln ein fast feindseliges Verhalten gegenüber Angehörigen und Freunden, sind zornig über den „Zwang trocken sein zu müssen“ und neidisch auf alle, die nicht mit der Alkoholsucht kämpfen. Viele romantisieren ihre Zeit, in der sie noch getrunken haben und/oder ersetzen ihre Alkoholsucht mit einer anderen wie etwa nach Sex, Internet oder Essen.

Trotz der Ablehnung durch die psychiatrischen Gesellschaften gibt es aber Ärzte und Kliniken, die Alkoholismus als Stoffwechselkrankheit behandeln und die Betroffenen damit aus der Sucht befreien. Bereits 1981 gründete beispielsweise Joan Mathews Larson das „Health Recovery Center“ im amerikanischen Minneapolis, wo Alkoholiker so behandelt werden. Ihr Buch „Seven Weeks to Sobriety“ (also: „Sieben Wochen bis zur Trockenheit“) ist schon mehr als 25 Jahre alt, war ein Bestseller und verkauft sich noch heute.

Auch Abram Hoffer, der Arzt, der Bill W. kurierte, behandelte noch bis kurz vor seinem Tod Alkoholiker mit Nährstoffen. In unserer Videothek finden Sie Videos von Hoffer (englisch), mehr zur Geschichte von Bill W. und seinem Arzt Hoffer im Buch “Alkohol adé”.

Interview mit dem Arzt von Bill W. (englisch).
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