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Leben ohne Alkohol: Was weiß die Raupe schon vom Leben als Schmetterling?
Ich hab mich ca. 60 Tage vorbereitet. Schon um zu testen, ob ich das dann überhaupt noch will. Ich hatte wohl gehofft dadurch irgendwie da drumrum zu kommen. Ich hatte mir auch immer die Option gelassen: wenn es nicht klappt, dann trinkst du halt wieder: also kein Stress! Hatte vorher 50 Jahre täglich durchgängig viel getrunken und konnte mir ein Leben ohne nicht mehr vorstellen.
Bei mir hat das dann geklappt. Hab dann einen Monat jede Menge NEMs genommen. Nach fünf Tagen wusste ich schon, daß es funktionieren könnte ohne Bölkstoff. So lange Zeit hatte ich auf das Zeug aus freien Stücken noch nie verzichten können. In 50 Jahren nicht. Zuletzt also mit 16.
Das hätte ich theoretisch auch mit weniger Vorbereitungszeit schaffen können, wie ich heute weiß. Aber diese Ungewissheit vor dem gänzlich Unbekannten hatte mich noch zurück gehalten. Wer kennt sich schon mit Metamorphosen aus? Was genau weiß die Raupe eigentlich über ihr Leben als Schmetterling und was, wenn man das mit der Verpuppung nicht überlebt -also ich mein jetzt mal als Raupe. Ist doch beängstigend….
Wie plant man sinnvollerweise Tag X und setzt ihn um? Liebe Grüße von einem „demnächst-Einsteiger“.
Ich halte Alkoholismus nicht für eine eigenständige Krankheit
Aus meiner Sicht und in der Rückschau halte ich Alkoholismus nicht für eine eigenständige Krankheit, schon gar nicht für eine lebenslange oder unüberwindbare, ich sehe es bei mir eher als eine Art erlernte Verhaltensstörung an und einen, im nachhinein betrachtet , untauglichen Bewältigungsversuch mit dem Leben klar zu kommen.
Alkohol war bei mir eher ein Symptom, aber nicht die Ursache. Auslöser bei mir war der frühe Tod meines Bruders mit 16 Jahren , ich war 15, unter ziemlich dramatischen Umständen. Das hat unsere gesamte Familie gesprengt, ich stand völlig hilflos vor der Situation. Ich fing an Alkohol zu trinken und Drogen zu nehmen, und lernte schnell das das hervorragend funktioniert um Schmerz auszuschalten. Das war das Muster auf das ich immer wieder zugriff.
Meine 20er und 30er waren dann auch von Alkohol und Drogen geprägt, Sex, Drugs, Punk und Reggae, ich habe das sehr wörtlich genommen, dumm nur wenn man dann darauf kleben bleibt….
Schöne rosa Welt - meine Alkoholgeschichte
Ich bin eine von vielen Frauen, die mehr oder weniger erfolgreich im Beruf unterwegs sind und dennoch zu viel getrunken haben. Meine Alkoholgeschichte begann vor knapp 25 Jahren, nachdem unser dritter Sohn auf die Welt gekommen war und ich wieder ins Berufsleben als Journalistin zurück kehrte.
Schon zuvor hatte ich gern mal am Abend zum Essen ein Glas Wein getrunken. Jetzt aber bedeutete der Job: Wechsel-Schichtdienst. Mal Frühschicht ab 3 Uhr 30, in Ausnahmen normaler Tagdienst, mal Abends bis 22 Uhr, gelegentlich auch Nachtdienst. Das ganze im ständigen, täglichen Wechsel.
Logischerweise war mein Biorhythmus seither komplett durcheinander. Frühdienst bedeutete, vom Wecker mitten aus dem Tiefschlaf gerissen zu werden. Spätdienst bedeutete, noch völlig aufgedreht um 22 Uhr 30 oder später nach hause zu kommen, dann schnell runterzukommen, um genug Schlaf vor der nächsten Tagschicht zu bekommen. Mit Wein gelang das super. Aber dann kam es immer öfter vor, dass ich auch nach Tagschichten schon vor dem Abendessen kochen ein oder zwei Gläser trank. Sanfte Landung, rosa Brille, herrlich. …
Ich brauche den Altglascontainer nicht mehr
Gestern radelte ich mal wieder an einem Altglascontainer vorbei, an dem ich (viel zu oft) meine Weinflaschen entsorgt habe. Das machte mich so glücklich und dankbar, dass ich den höchstens noch brauche, um ein leeres Nutella-Glas zu entsorgen 😁 Genauso geht es mir, wenn ich im Supermarkt bin. Ich feiere es, dass ich keinen Alkohol mehr kaufen muss ...
Ich habe immer zur Entspannung oder zum Stressabbau getrunken
Ich habe immer zur Entspannung oder zum Stressabbau getrunken, meist aber ohne Genuss und nur für den Moment, wenn sich der gewünschte Effekt einstellt. Die bekannte Kehrseite: es wurden immer größere Mengen, gerne auch auf leeren Magen mit der Folge, das ich mich morgens tatsächlich an die Details des vorherigen Abends (wie der Film endete, wann ich geschlafen habe etc.,) nicht mehr erinnern konnte.
Plus zuverlässig aufwachen gegen 02.00/03.00 Uhr nachts, wachliegen, Selbsthass, Verzweiflung etc. – ganz klassisch wahrscheinlich.
Die Tatsache, dass ich auch während meiner Corona-Infektion (allerdings ohne Fieber) weiter getrunken habe, spricht wohl für sich.
Dann fing ich vor ein paar Wochen an, Bücher zu dem Thema zu lesen und bin darüber auf dieses Forum und Gabys Buch gestoßen. Nun werde ich mit diesem Konzept den hoffentlich letzten und erfolgreichen Versuch starten. …
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