
Höhere Weihen gibt es in der Wissenschaftswelt nicht: Das hochangesehene Cochrane Institut bestätigt, dass Selbsthilfegruppen Alkoholikern besser helfen als Psychotherapie.
Das Cochrane-Institut ist eine Art übergeordnete Instanz, die sich mit wissenschaftlichen Studien zu allen möglichen Themen der Medizin beschäftigt und sie auswertet. In diesem Falle sahen sich die Forscher mehr als 27 Studien mit insgesamt über 10.000 Teilnehmern an, die die Wirksamkeit des 12-Schritte-Programmes der Anonymen Alkoholiker mit dem Erfolg einer Psychotherapie verglichen. Klares Ergebnis: Die AA schlagen die Psychotherapeuten. Nach einem Jahr waren noch 44 Prozent der AA-Teilnehmer trocken. Die Klienten der Psychotherapeuten waren es nur noch zu 33 Prozent.
Kritik kam postwendend von den Psychotherapeuten. Eines ihrer Gegenargumente: Es sei von den Cochrane-Forschern nicht geprüft worden, ob auch nur Psychotherapien mit in die Studie einbezogen worden seien, die auch evidenzbasiert arbeiteten. Evidenzbasiert bedeutet, dass sich eine Behandlung an einen gut untersuchten medizinischen Standard hält. Dies lässt allerdings im Umkehrschluss die Frage zu, warum Psychotherapeuten Alkoholiker behandeln dürfen, die dies offenbar nicht beachten.
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Das kann ich nur bestätigen! Habe Unsummen und viel Zeit verbraten für nicht zielführende “Therapien". Mit Therapeuten, die wenig Empathie besaßen oder nur in Schubladen dachten. Unerträglich!
Da ich viel mitgemacht habe im Leben, fahre ich alle 3-4 Wochen zu einer sehr tollen Therapeutin (humorvoll, liebevoll, klug), die mir hilft, die Traumata aufzuarbeiten. Wir sprechen nur selten über meine Alkoholthema, da sie sich da nicht kompetent fühlt.
Ich habe schon seit langer Zeit entschieden, aus dem Opfermodus auszusteigen und Verantwortung für meine Erfahrungen und Entscheidungen zu übernehmen. Seither wurde mein Leben deutlich einfacher und mit den Jahren erfolgreich.
Bis auf den Alkohol, den ich gerade aus meinem Leben verabschiede.
Es geht mir um einerseits die Selbstermächtigung, sein Leben zu gestalten und den Mut, sich zu zeigen, sich verstanden zu fühlen. Das gelingt in der SH mE am besten.
Schönes Wochenende,
Annalisa
Ein Spitzensatz. Genau das ist der Kern des Ganzen, Hilflosigkeit und schlechtes Gewissen loswerden. Wie Gaby schon schreibt: Ein Diabetiker muss auch nicht auf die Couch, und ein schlechtes Gewissen muss er sich auch nicht machen.
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