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Skorbut beim Alkoholiker: “Nicht erst auf die rote Flagge warten!”

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“Aufruf zum Handeln” überschreiben Wissenschaftler ihren Beitrag im angesehenen British Medical Journal – und meinen damit, dass Alkoholiker seitens der Ärzte besser mit Vitamin C versorgt werden müssen. Es sei zu spät, wenn man auf im Labor messbare Zeichen des Skorbuts beim Alkoholiker warte, der gefürchteten Seefahrerkrankheit früherer Jahre, bevor man sich zum Handeln bequemt.

Vitamin C ist ein lebenswichtiger wasserlöslicher Nährstoff, den der Mensch nicht selbst herstellen kann. Das Vitamin spielt eine Rolle bei zahlreichen biologischen Reaktionen. Es ist beispielsweise notwendig, damit Enzyme arbeiten können, oder damit Hormone entstehen können. Es schützt den Körper davor, dass er durch oxidativen Stress zerstört wird. Ohne Vitamin C gibt es kein Kollagen, ohne Kollagen weder funktionsfähige Sehnen noch Knochen.

Skorbut, die durch starken Vitamin C-Mangel ausgelöste Erkrankung, zeigt sich in erster Linie durch Blutungen aus den feinen Kapillargefäßen, Zahnfleischentzündungen, Abgeschlagenheit und Muskelschwäche. Schon vorher aber gefährdet ein schwerer Vitamin-C-Mangel den Betroffenen durch ein höheres Risiko für einen Herzinfarkt. Schon ein leichter Vitamin-C-Mangel erhöht die Sterblichkeitsrate und erhöht das Risiko leicht, an Krebs zu sterben, warnen die Autoren.

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Übermäßiger Alkoholkonsum (>80 g/Tag) ist als Risikofaktor für Skorbut identifiziert worden. Man geht davon aus, dass dies auf chronische Unter- oder Fehlernährung zurückzuführen ist, die zu vielfältigen Nährstoffmängeln führt – insbesondere zusätzlich zu einem Mangel an Vitamin B1 (Thiamin), der das Wernicke-Korsakoff-Syndrom auslöst, und zu einem Mangel an Vitamin B3 (Niacin), der mit Pellagra in Zusammenhang steht

In einer Gruppe von 35 Patienten mit alkoholbedingten Erkrankungen, hatten 91% einen Vitamin C-Mangel – also praktisch fast jeder. Ein B1-Mangel trat in der gleichen Gruppe bei jedem dritten auf. Studien hätten auch gezeigt, dass ein Mangel an Vitamin C allein wahrscheinlich einen entscheidenden Einfluss auf den chronischen Alkoholkonsum hat und umgekehrt.

Die Schlußfolgerungen sind für die Autoren klar: “Angesichts der beträchtlichen Belastung der öffentlichen Gesundheit durch chronischen Alkoholismus und der relativ kostengünstigen Mittel zum Ersatz von Vitamin C möchten wir eine dringende Antwort auf die “dringende Notwendigkeit, die Wirkung von Vitamin C als einmaliger Nahrungsergänzung in sorgfältig definierten Bevölkerungsgruppen zu untersuchen”, ordern sie: “Es ist notwendig, bei der Entwicklung von Studien und Untersuchungen zum Ersatz des Vitamin-C-Mangels bei chronischen Alkoholikern auf den aufschlussreichen und stichhaltigen Beweisen aus den 1980er- und 1990er-Jahren aufzubauen und diese nicht zu vergessen, um die derzeitigen Leitlinien zu überprüfen und weiter zu untermauern.”

“In den vorhandenen Leitlinien fehlen weitgehend Maßnahmen gegen chronischen Vitamin C-Mangel bei Alkoholikern. Angesichts der beträchtlichen Belastung der öffentlichen Gesundheit durch chronischen Alkoholismus und der relativ kostengünstigen Mittel zum Ersatz von Vitamin C fordern wir baldige Maßnahmen, die Wirkung von Vitamin C als Nahrungsergänzung in sorgfältig definierten Bevölkerungsgruppen zu untersuchen”, fordern sie weiter.

Daniel James Lim, Yogesh Sharma and Campbell Henry Thompson: Vitamin C and alcohol: a call to action | British Medical Journal


Bild von Ulrike Leone auf Pixabay

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