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Genau wie Alkoholmissbrauch: Angst- und Panikerkrankungen sind körperliche Erkrankungen

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Schon lange reizt es mich, auch zum Thema Angst- und Panikattacken mal einen kleinen Blick über den Tellerrand zu werfen. Denn für unsere Buchrecherche zu „Alkohol adé“ stolperten wir auch über unglaublich viel Stoff auch zu Angst– und Panikstörungen.

Ich lehne mich glaube ich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte: Genau wie Alkoholmissbrauch sind Angst- und Panikerkrankungen körperliche Erkrankungen, Störungen in der körpereigenen Biochemie. Ich möchte heute mal ein paar Dinge präsentieren, die mir im Laufe der Recherchen über den Weg gelaufen sind. Einige Schlussfolgerungen sind Spekulation, aber nicht abwegig.

Beispielsweise scheint bei vielen Betroffenen die Angst mit der Darmflora zusammen zu hängen. Halt, nicht lachen. Das ist bereits auch schon Bestandteil wissenschaftlicher Studien, die da sehr eindeutige Ergebnisse zu Tage gefördert haben. Die größte wissenschaftliche Datenbank der Welt „pubmed“ hat dazu bereits 7225 Einträge. Sogar auf molekularbiologischer Ebene kann man den Zusammenhang heute erklären. Ohne jetzt ins Detail gehen zu wollen und deshalb kurz gesagt: Eine ungünstige Darmflora produziert chemische Stress-Signale, die dann direkt über den Vagusnerv ins Gehirn geleitet werden. So kommt es auch zu Herzryhtmusstörungen, rasendem Puls etc. Und ja: es gibt auch bereits Studien, in denen Depressionen oder Angst- und Panikstörungen mit Antibiotika behandelt wurden. Erfolgreich.

Hat man davon schon was gehört? Nein.

Ich lese aus Interesse in zwei sehr großen Facebook-Gruppen zum Thema Angst und Panikerkranungen mit. Es fällt eines auf: Fast alle Betroffenen berichten von Verdauungsproblemen, Durchfall, Bauchweh. Allen wurde eingeredet: „Das kommt aus der Psyche“, die Beschwerden seien also sekundär zum „Psychoproblem“ entstanden. Ich könnte jedes mal ausrasten, wenn ich das lese.

Eine schlechte Darmflora (Experten nennen sie „Dysbiose“) ist ein großes Risiko auch für Nährstoffmängel. Hier gilt das selbe, wie bei Alkoholikern: Nährstoffmängel verschärfen die Lage noch zusätzlich.

Wer eine Dysbiose hat, der entwickelt auch sehr häufig eine Histaminunverträglichkeit. Einmal was Falsches gegessen, zack, geht der Puls hoch, der Kopf flirrt – das geht hin bis zu einer Panikattacke. „Alles Psyche.“ Ja, ist klar.

Mir tun die Betroffenen unendlich leid. Wer Alkoholmissbrauch betreibt, der weiß wenigstens in der Regel, was er oder sie ändern müsste – diese Leute haben oft keinen blassen Schimmer. Viele von ihnen können aus lauter Angst nicht mehr ein normales Leben führen, schaffen es nicht, die Wohnung zu verlassen. „Alles Psyche.“ Sie sind Dauerabonnenten bei Psychologen und Psychiatern, werden nicht selten mit einem oder sogar mehreren Medikamenten behandelt.

Niemand, niemand gibt diesen armen Menschen einen Schlüssel in die Hand. Den Schlüssel zum Verständnis Ihrer Krankheit, wo diese wirklich her kommt – und was sie dagegen tun könnten.






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Bild von Thomas Wolter / Pixabay

7 Gedanken zu „Genau wie Alkoholmissbrauch: Angst- und Panikerkrankungen sind körperliche Erkrankungen“

  1. Ich soll eine Angsterkrankung haben. Habe immer sehr gesund gegessen, frisch gekocht. Jetzt im Benzoentzug habe ich massive Verdauungsprobleme, bin aber auch körperlich völlig runter, kaum noch Sport möglich, habe 5 Bakterienkulturen versucht zusätzlich in Tbl. Form, ohne Erfolg. Versuche Actimel. Kann kaum essen. Löffelweise Haferflocken, Vollkornnudeln. Wie vorgehen?

    1. @panther 
      Eine Bitte: Du hast doch Deinen eigenen Thread, auch in einem anderen habe ich Dir ausführlich geantwortet. Es lesen in diesem Faden genau die selben Leute, wie im Rest des Forums. Du wirst auch hier keine anderen Antworten bekommen. Das einzige, was passiert: Du zerfusselst Dich selbst und verlierst den Überblick. Und dem Forum tut es auch nicht gut.
      Merci

    1. @panther 
      Deine Verzweiflung verstehe ich, aber die Hilfe kommt nicht dadurch zu Stande, dass Du quasi in jeden Thread hier Deinen Hilferuf einstellst. Vielmehr guck Dir bitte an, was ich Dir konkret in einem anderen Faden geantworet habe.
      LG

  2. Niemand, niemand gibt diesen armen Menschen einen Schlüssel in die Hand. Den Schlüssel zum Verständnis Ihrer Krankheit, wo diese wirklich her kommt – und was sie dagegen tun könnten.

    Niemand, niemand gibt diesen armen Menschen einen Schlüssel in die Hand. Den Schlüssel zum Verständnis Ihrer Krankheit, wo diese wirklich her kommt – und was sie dagegen tun könnten.

  3. Niemand, niemand gibt diesen armen Menschen einen Schlüssel in die Hand. Den Schlüssel zum Verständnis Ihrer Krankheit, wo diese wirklich her kommt – und was sie dagegen tun könnten.

    Wie kann der Schlüssel aussehen? 
    Ich habe zig Patienten denen ich nichts zu bieten habe außer aufwändiger Diagnostik einschließlich hyperbarem MRT und Kapselendoskopie und und und und. Und anschließend sitzen die wieder vor mir und jammern weil ja nichts gefunden wurde. Da ist dann oft die Überweisung zum Psychiater die ultima Ratio für mich, um nicht selbst die Pimpernellen zu kriegen von dem täglich grüßenden Murmeltier. 

  4. Doch, es gibt eine Hilfe gegen Angst- und Panikattacken, Depressionen – ein ausführliches Blutbild bei einem Orthomolekularmediziner mit Messung der Aminosäuren, Eiweiß, Vitaminen, Mineralstoffen ec. wie z.B. bei Dr. Spitzbart und natürlich dann die notwendigen Supplements.  Auch das Buch – Der Weg aus der Angst – von Waltraud Gauglitz ist sehr hilfreich. Damit lernt man, die überschüssigen Adrenalin- und Cortisolausschüttung in den Griff zu bekommen und die Trigger für die Angst wieder zu verlernen. Der Weg zum Psychiater ist meines Erachtens der Falsche, gibt er doch nur Psychopharmaka, wie auch die Psychotherapien… Von Dr. Michael Spitzbart gibt es sehr gute Bücher dazu. Auch Videos in YouTube..

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