Asparagin ist eine nicht-essentielle Aminosäure, die der Körper zum Aufbau von Eiweißen benutzt. Im Zellstoffwechsel kann Asparagin aus Asparaginsäure hergestellt werden.
Darüber hinaus übernimmt Asparagin eine wichtige Rolle beim Transport von Stickstoff im Organismus. Es wirkt als Trägermolekül, das überschüssigen Stickstoff in eine weniger giftige Form überführt und damit den Aminosäurenstoffwechsel stabilisiert. Auch an der Regulierung des Wasser- und Salzhaushalts in den Zellen ist Asparagin beteiligt.
In der Lebensmittelchemie ist Asparagin vor allem durch die Maillard-Reaktion bekannt: Zusammen mit Zucker kann es beim starken Erhitzen von Lebensmitteln zur Bildung von Acrylamid führen, einer potenziell gesundheitsschädlichen Substanz. Deshalb ist Asparagin nicht nur biologisch interessant, sondern auch in der Ernährungswissenschaft von Bedeutung.
Im Zusammenhang mit Alkohol spielt Asparagin eine indirekte Rolle. Alkoholabbau belastet die Leber und verschiebt das Gleichgewicht von NAD⁺/NADH, was wiederum den Aminosäurenstoffwechsel beeinflusst. Die Umwandlung von Asparaginsäure in Asparagin und umgekehrt kann dadurch gestört werden. Eine chronische Störung dieser Prozesse trägt dazu bei, dass Stickstoffverbindungen schlechter verarbeitet werden und es leichter zu Ungleichgewichten im Energiestoffwechsel kommt. Auf längere Sicht kann dies Müdigkeit, Abbau von Muskulatur und eine Verschlechterung der Leberfunktion begünstigen.
Mehr Informationen: Wikipedia | Doccheck
Dr. med. Bernd Guzek #
Arzt, Autor, Angehöriger & Mitbegründer von Alkohol adé
Beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den biochemischen Grundlagen von Sucht und Hirnstoffwechselstörungen sowie deren Beeinflussung durch Nährstoffe.