Subklinischer Mikronährstoffmangel bei älteren Erwachsenen ist mit chronischen altersbedingten Krankheiten und nachteiligen funktionellen Ergebnissen verbunden. In Deutschland ist die ältere Bevölkerung dem Risiko einer unzureichenden Mikronährstoffaufnahme ausgesetzt, aber repräsentative Studien zum Mikronährstoffstatus bei alten und sehr alten Erwachsenen sind selten.
Ziel dieser Studie war es, die Prävalenz von subklinischem Vitamin D-, Folat-, Vitamin B12– und Eisenmangel bei älteren Erwachsenen im Alter von 65 bis 93 Jahren aus der KORA-Age-Studie in Augsburg (n = 1079) abzuschätzen und die zugehörigen Prädiktoren mit Hilfe einer multiplen logistischen Regression zu untersuchen. Die Serumkonzentrationen von 25-Hydroxyvitamin D (25OHD), Folat, Vitamin B12 und Eisen wurden analysiert.
Die Prävalenz von subklinischen Vitamin D- und Vitamin B12-Mangelerscheinungen war hoch, wobei 52,0% bzw. 27,3% der Individuen niedrige 25OHD- (<50 nmol/L) und niedrige Vitamin B12-Konzentrationen (<221 pmol/L) aufwiesen. Außerdem hatten 11,0% einen niedrigen Eisengehalt (Männer <11,6 µmol/L, Frauen <9,0 µmol/L) und 8,7% einen niedrigen Folatspiegel (<13,6 nmol/L). Zu den häufigen Prädiktoren, die mit subklinischem Mikronährstoffmangel assoziiert sind, gehören sehr hohes Alter, körperliche Inaktivität, Gebrechlichkeit und keine bzw. unregelmäßige Einnahme von Supplementen.
Subklinischer Mikronährstoffmangel ist ein öffentliches Gesundheitsproblem unter Teilnehmern im KORA-Alter, insbesondere bei Vitamin D und B12. Die identifizierten Prädiktoren liefern weitere Gründe für das Screening von Hochrisiko-Untergruppen und die Entwicklung gezielter Interventionen im Bereich der öffentlichen Gesundheit, um die vorherrschende Mikronährstoff-Unzulänglichkeit bei älteren Erwachsenen anzugehen.
Prevalence and Predictors of Subclinical Micronutrient Deficiency in German Older Adults: Results from the Population-Based KORA-Age Study | Link zur Quelle