Was ist Vitamin K? #
Vitamin K ist ein fettlösliches Vitamin, das vor allem für die Blutgerinnung unentbehrlich ist. Ohne ausreichende Mengen können bestimmte Gerinnungsfaktoren in der Leber nicht aktiviert werden, wodurch es zu Blutungen kommt. Der Name leitet sich vom Begriff „Koagulation“ ab.
Neben der Blutgerinnung spielt Vitamin K auch im Kalziumstoffwechsel eine wichtige Rolle. Es sorgt dafür, dass Kalzium in Knochen und Zähnen eingebaut wird, und schützt gleichzeitig die Blutgefäße vor übermäßiger Verkalkung.
Man unterscheidet zwei Hauptformen: Vitamin K1 (Phyllochinon) kommt überwiegend in grünem Blattgemüse wie Spinat, Grünkohl, Brokkoli oder Petersilie vor. Vitamin K2 (Menachinon) wird dagegen von Darmbakterien gebildet und findet sich in fermentierten Lebensmitteln wie Natto, Käse oder Sauerkraut.
Vitamin K-Mangel #
Ein Mangel an Vitamin K ist bei gesunden Erwachsenen selten, tritt aber häufig im Zusammenhang mit Alkoholmissbrauch auf. Grund dafür ist, dass chronischer Alkoholkonsum die Leber schädigt, die Fettaufnahme im Darm beeinträchtigt und die körpereigenen Speicher entleert. Besonders die durch Alkohol geschwächte Leber kann Vitamin K nicht mehr in ausreichendem Maße verarbeiten – Blutungen und blaue Flecken sind typische Folgen. Auch längere Antibiotikatherapien oder chronische Darmerkrankungen erhöhen das Risiko für einen Mangel. Neugeborene erhalten vorsorglich Vitamin-K-Tropfen, da ihre Speicher noch leer sind.
Menschen, die Gerinnungshemmer wie Marcumar oder Warfarin einnehmen, sollten ihre Vitamin-K-Zufuhr unbedingt mit dem Arzt abstimmen. Gerade bei Alkoholikern kann eine abrupte Ernährungsumstellung mit viel oder wenig Vitamin K die Wirkung dieser Medikamente unberechenbar verändern.
Menschen mit Alkoholproblemen haben ein besonders hohes Risiko für Vitamin-K-Mangel, da die geschädigte Leber die Blutgerinnung nicht mehr zuverlässig steuern kann. Wer zusätzlich Gerinnungshemmer wie Marcumar oder Warfarin einnimmt, sollte Vitamin K nur in enger Rücksprache mit dem Arzt zuführen. Schon kleine Schwankungen – etwa durch Ernährungsumstellungen – können sonst lebensgefährliche Blutungen oder Thrombosen auslösen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) #
Welche Rolle spielt Vitamin K bei der Blutgerinnung?
Vitamin K sorgt dafür, dass in der Leber wichtige Gerinnungsfaktoren aktiviert werden.
Ohne diese Aktivierung steigt das Risiko für Blutungen.
Alkohol schädigt die Leber und stört die Fettaufnahme im Darm.Warum tritt Vitamin-K-Mangel bei Alkoholmissbrauch häufiger auf?
Dadurch steht weniger Vitamin K zur Verfügung – Blutungsneigung und blaue Flecken sind typische Folgen.
Häufige Blutergüsse, Zahnfleisch- oder Nasenbluten und verlängerte INR-Werte können Hinweise sein.Welche Anzeichen deuten bei Alkoholikern auf Vitamin-K-Mangel hin?
Bei fortgeschrittener Lebererkrankung drohen innere Blutungen.
Ja, aber die Menge sollte konstant bleiben.Darf ich Vitamin-K-reiche Lebensmittel essen, wenn ich Gerinnungshemmer nehme?
Größere Schwankungen müssen mit dem Arzt abgestimmt werden, da sie die Wirkung der Medikamente verändern können.
Keinen Alkohol trinken und rasch ärztlich Rücksprache halten.Was tun, wenn die INR unter Alkohol schwankt?
Dosisanpassungen sind möglich, erfolgen aber nur durch den behandelnden Arzt nach Messung der INR.
Für die Blutgerinnung ist vor allem Vitamin K1 wichtig.Spielt der Unterschied zwischen Vitamin K1 und K2 eine Rolle?
Vitamin K2 wirkt stärker auf Knochen und Gefäße.
Grünes Blattgemüse wie Spinat, Grünkohl oder Brokkoli liefert Vitamin K1.Welche Lebensmittel enthalten viel Vitamin K?
Fermentierte Produkte wie Natto oder bestimmte Käsesorten enthalten Vitamin K2.
Das entscheidet der Arzt anhand von INR-Werten, Leberfunktion und Medikamenteneinnahme.Brauche ich Vitamin-K-Präparate bei Alkoholabhängigkeit?
Eine Eigenmedikation ist riskant.
Dr. med. Bernd Guzek #
Arzt, Autor, Angehöriger & Mitbegründer von Alkohol adé
Beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den biochemischen Grundlagen von Sucht und Hirnstoffwechselstörungen sowie deren Beeinflussung durch Nährstoffe.