Leberzirrhose bezeichnet das Endstadium verschiedener chronischer Lebererkrankungen. Dabei wird gesundes Lebergewebe nach und nach durch funktionsloses Narbengewebe ersetzt. Die Leber verliert dadurch ihre zentrale Rolle im Stoffwechsel, bei der Entgiftung und bei der Bildung lebenswichtiger Eiweiße.
Erste Warnzeichen #
Frühzeichen sind oft unspezifisch und werden leicht übersehen:
- Müdigkeit, Abgeschlagenheit, verminderte Leistungsfähigkeit
- Appetitlosigkeit, Übelkeit, Gewichtsverlust
- Druck- oder Völlegefühl im rechten Oberbauch
Fortgeschritten können auftreten:
- Gelbfärbung von Haut und Augen (Ikterus)
- Bauchwassersucht (Aszites)
- Gefäßspinnen auf der Haut („Spider naevi“)
- Neigung zu Blutungen
Was hilft? #
- Konsequenter Alkoholverzicht, um die chronische Leberschädigung zu beenden.
- Behandlung der Grunderkrankung (z. B. Virushepatitis, Fettleberhepatitis, Autoimmunhepatitis)
- Eiweiß- und vitaminreiche, leberfreundliche Ernährung
- Medikamente gegen Komplikationen (z. B. Diuretika bei Aszites, Betablocker gegen Krampfadern in der Speiseröhre)
- Regelmäßige ärztliche Kontrollen zur Früherkennung von Leberkrebs
Alkoholverzicht ist bei Leberzirrhose unverzichtbar! Selbst kleine Mengen können die Erkrankung vorantreiben.
Stadien in Kürze #
Ärzte nutzen verschiedene Klassifikationen, am gebräuchlichsten ist die Child-Pugh-Skala:
- Child A: Leber noch relativ gut kompensiert, kaum Symptome
- Child B: deutlich eingeschränkte Funktion, erste Komplikationen
- Child C: schwerste Form mit hoher Sterblichkeit, oft nur noch Lebertransplantation als Option
Alkoholverzicht ist bei Leberzirrhose unverzichtbar. Vereinbare ärztliche Kontrollen und sprich früh über Impfungen gegen Hepatitis A und B.
Einen längeren Text zur Leberzirrhose findet Ihr auch hier in unserem Blog.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) #
Was ist Leberzirrhose?
Leberzirrhose ist eine narbige Umbauung der Leber durch langjährige Schädigung.
Gesundes Gewebe wird durch funktionsarmes Bindegewebe ersetzt.
Die Folge ist eine deutlich eingeschränkte Entgiftung und Eiweißbildung.
Frühe Zeichen sind Müdigkeit, Leistungsabfall, Appetitlosigkeit und Druck im rechten Oberbauch.Was sind erste Warnzeichen?
Später kommen Gelbfärbung, Bauchwasser, Gefäßspinnen und Blutungsneigung hinzu.
Ja. Alkoholverzicht ist unverzichtbar.Muss ich komplett auf Alkohol verzichten?
Schon kleine Mengen können die Erkrankung vorantreiben und Komplikationen auslösen.
Alkoholverzicht, Behandlung der Ursache, leberfreundliche Ernährung mit ausreichend Eiweiß, Impfungen gegen Hepatitis A und B,Was hilft im Alltag?
Medikamente gegen Komplikationen sowie regelmäßige Kontrollen und Ultraschall zur Krebsfrüherkennung.
Gebräuchlich ist die Child-Pugh-Einteilung. Child A bedeutet noch kompensierte Funktion.Welche Stadien gibt es?
Child B zeigt deutliche Einschränkung. Child C ist das Endstadium mit hoher Sterblichkeit.
Bei fortgeschrittener Zirrhose kann eine Transplantation nötig werden.
Bei rechtzeitigem Alkoholverzicht und Behandlung der Ursache kann sich entzündetes Gewebe teilweise erholen.Kann sich die Leber wieder erholen?
Vernarbtes Zirrhosegewebe bildet sich nur selten deutlich zurück.
Ziel ist das Stoppen des Fortschreitens und das Verhindern von Komplikationen.
Sofort bei Gelbfärbung, zunehmendem Bauchwasser, starken Wassereinlagerungen, schwarz gefärbtem Stuhl, Blutbrechen,Wann sollte ich zum Arzt?
Verwirrtheit oder starker Müdigkeit.
Bei bestehender Lebererkrankung sind feste Kontrollintervalle wichtig.
Dr. med. Bernd Guzek #
Arzt, Autor, Angehöriger & Mitbegründer von Alkohol adé
Beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den biochemischen Grundlagen von Sucht und Hirnstoffwechselstörungen sowie deren Beeinflussung durch Nährstoffe.