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Benzodiazepine

Benzodiazepine sind eine Gruppe synthetischer Medikamente mit beruhigender, angstlösender, muskelentspannender und krampflösender Wirkung. Sie gehören weltweit zu den am häufigsten verschriebenen Psychopharmaka.

Wirkmechanismus im Körper #

Benzodiazepine verstärken die Wirkung des körpereigenen Neurotransmitters GABA (γ-Aminobuttersäure), dem wichtigsten hemmenden Botenstoff im Gehirn. Sie binden an spezifische Stellen des GABA-A-Rezeptors und erhöhen dadurch die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Chloridionen durchlässt. Das führt zu einer Dämpfung der neuronalen Erregbarkeit – Menschen fühlen sich beruhigt, Ängste lassen nach, Muskelspannung sinkt und Krampfanfälle werden gehemmt.

Alkohol wirkt auf demselben System. Deshalb ähneln sich die Effekte – und auch die Risiken. Wird beides kombiniert, verstärken sich die Wirkungen gefährlich: Atemdämpfung und Bewusstseinsverlust bis hin zum Tod sind möglich.

Medizinische Einsatzgebiete #

Benzodiazepine werden eingesetzt bei:

  • Akutem Alkoholentzug: Sie mindern Unruhe, Zittern und Krampfanfälle.
  • Alkoholdelir (Delirium tremens): Hier gelten sie als Mittel der ersten Wahl, oft kombiniert mit engmaschiger Überwachung.
  • Akuten Angst- und Panikattacken
  • Schlafstörungen (kurzfristig, umstritten)
  • Epileptischen Anfällen und Status epilepticus
  • Starker Muskelverspannung

Abhängigkeit und Risiken #

Die Substanzen besitzen ein hohes Abhängigkeitspotenzial. Bereits nach wenigen Tagen bis Wochen regelmäßiger Einnahme kann sich eine körperliche und psychische Abhängigkeit entwickeln. Der Entzug von Benzodiazepinabhängigkeit kann sehr schwierig sein.

Für die Behandlung von Entzugssymptomen werden sie daher nur zeitlich streng begrenzt gegeben – in der Regel maximal 7 bis 14 Tage. Längere Einnahmen steigern die Gefahr von Toleranz, Missbrauch und schwerem Entzugssyndrom bei Absetzen.

Zusammenfassung #

Benzodiazepine sind hochwirksame Medikamente, die das hemmende GABA-System verstärken. Sie sind unverzichtbar bei akutem Alkoholentzug und Delirium tremens, bergen jedoch selbst ein erhebliches Abhängigkeitsrisiko. Deshalb dürfen sie nur kurzfristig und unter ärztlicher Kontrolle eingesetzt werden.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) #


Was sind Benzodiazepine und wie wirken sie?

Benzodiazepine verstärken die Wirkung des hemmenden Neurotransmitters GABA am GABA-A-Rezeptor.
Dadurch sinkt die neuronale Erregbarkeit.
Das führt zu Beruhigung, Angstlösung, Muskelrelaxation und Krampfschutz.

Wann werden Benzodiazepine eingesetzt?

Bei akutem Alkoholentzug, Delirium tremens, akuten Angst- und Panikattacken, epileptischen Anfällen
sowie vorübergehend bei schweren Schlafstörungen.

Wie lange darf man Benzodiazepine einnehmen?

Im Alkoholentzug so kurz wie möglich, in der Regel höchstens 7 bis 14 Tage.
Danach ausschleichen und nur unter ärztlicher Aufsicht.
Für Angst oder Schlaf nur kurzzeitig und nicht täglich.

Warum sind Benzodiazepine in Kombination mit Alkohol gefährlich?

Beide Substanzen dämpfen über das GABA-System und verstärken sich gegenseitig.
Es drohen Atemdepression, Bewusstseinsverlust und Lebensgefahr.

Machen Benzodiazepine abhängig?

Ja. Eine Abhängigkeit kann schon nach wenigen Tagen bis Wochen regelmäßiger Einnahme entstehen.
Deshalb nur kurzfristig anwenden und nicht abrupt absetzen.

Wie setzt man Benzodiazepine ab?

Durch schrittweises Ausschleichen nach ärztlichem Plan.
Die Dosis wird in Intervallen reduziert, um Entzugssymptome zu vermeiden.



Arzt, Autor, Angehöriger & Mitbegründer von Alkohol adé

Dr. med. Bernd Guzek #

Arzt, Autor, Angehöriger & Mitbegründer von Alkohol adé

Beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den biochemischen Grundlagen von Sucht und Hirnstoffwechselstörungen sowie deren Beeinflussung durch Nährstoffe.


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