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Toleranzentwicklung


Was bedeutet Toleranzentwicklung bei Alkoholkrankheit? #

Als Toleranzentwicklung bezeichnet man die Anpassung des Körpers an eine regelmäßig eingenommene Substanz wie Alkohol. Anfangs reagiert das Gehirn stark auf die Wirkung, doch mit der Zeit passt es sich an: Rezeptoren werden unempfindlicher, Signalwege gedämpft, Enzyme zur Alkoholentgiftung verstärkt gebildet. Dadurch braucht der Körper immer größere Mengen, um denselben Effekt zu erzielen.

Biologisch entsteht eine Art Gegenregulation im Nervensystem – insbesondere im GABA– und Glutamathaushalt. Das Gehirn kompensiert den dämpfenden Einfluss von Alkohol, indem es seine erregenden Systeme hochfährt. Wird der Alkohol dann abgesetzt, bleibt diese Übererregung zunächst bestehen: Zittern, Schwitzen, Unruhe oder Schlaflosigkeit sind typische Entzugserscheinungen.

Toleranz kann sich teilweise wieder zurückbilden, wenn Alkohol langfristig gemieden wird. Das Gehirn stellt nach und nach sein Gleichgewicht zwischen hemmenden und erregenden Botenstoffen wieder her. Bewegung, ausgewogene Ernährung und ausreichender Schlaf unterstützen diese Regeneration.

Toleranz ist letztlich ein Ausdruck der neuroplastischen Anpassungsfähigkeit des Gehirns:

  • Wiederholter Alkoholkonsum verändert die Aktivität und Dichte von Rezeptoren (z. B. GABA-A– und NMDA-Rezeptoren).
  • Synapsen reorganisieren sich, Signalwege werden abgeschwächt oder verstärkt.
  • Auch Genexpression und Proteinbildung in Nervenzellen passen sich an.

Diese plastischen Veränderungen führen dazu, dass Alkohol weniger stark wirkt – das ist die Toleranz.

Dasselbe Prinzip ermöglicht später aber auch die Rückbildung der Toleranz, wenn kein Alkohol mehr konsumiert wird: Das Gehirn nutzt seine Plastizität, um das ursprüngliche Gleichgewicht zwischen Hemmung und Erregung wiederherzustellen.

👉 Toleranzentwicklung ist eine Form von Neuroplastizität – allerdings eine ungünstige.

Beim Entzug und in der Erholungsphase nutzt das Gehirn dieselbe Fähigkeit in die andere Richtung, um sich zu regenerieren. Die Toleranz nimmt meist in den ersten Wochen der Abstinenz ab und kann sich bei dauerhaftem Alkoholverzicht weitgehend normalisieren.


Wie entsteht Toleranzentwicklung bei Alkohol?

Durch wiederholten Konsum passt sich das Gehirn an den Alkohol an: Rezeptoren werden unempfindlicher, Signalwege verändern sich, und der Körper braucht mehr Alkohol für dieselbe Wirkung.


Kann sich Toleranzentwicklung wieder zurückbilden?

Ja. Wenn kein Alkohol mehr konsumiert wird, stellt das Gehirn seine Balance zwischen hemmenden und erregenden Botenstoffen nach und nach wieder her – ein Zeichen gesunder Neuroplastizität.



Arzt, Autor, Angehöriger & Mitbegründer von Alkohol adé

Dr. med. Bernd Guzek #

Arzt, Autor, Angehöriger & Mitbegründer von Alkohol adé

Beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den biochemischen Grundlagen von Sucht und Hirnstoffwechselstörungen sowie deren Beeinflussung durch Nährstoffe.


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