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Schlaf-Apnoe – und was der Alkohol damit zu tun hat

Eine Schlaf-Apnoe ist eine Störung, bei der die Atmung im Schlaf immer wieder aussetzt. Diese Atempausen können nur wenige Sekunden dauern oder sich über eine halbe Minute hinziehen. Sie führen zu einem abrupten Abfall des Sauerstoffgehalts im Blut und zwingen den Körper zu Mikro-Weckreaktionen. Betroffene bemerken diese Weckreaktionen meist nicht, fühlen sich aber am nächsten Tag erschöpft, gereizt und unkonzentriert.

Die häufigste Form ist die obstruktive Schlaf-Apnoe. Dabei verengt sich im Schlaf der obere Atemweg, weil die umgebende Muskulatur erschlafft. Genau an dieser Stelle kommt der Alkohol ins Spiel.

Alkohol wirkt dämpfend auf das zentrale Nervensystem und lockert die Muskulatur im Rachenraum stärker als normal. Zunge und Weichteile sinken leichter nach hinten, der Atemweg verengt sich und kann komplett zusammenfallen. Dadurch entstehen mehr und längere Atemaussetzer. Wer ohnehin eine leichte oder beginnende Schlaf-Apnoe hat, verschlimmert sie durch Alkohol oft deutlich. Viele berichten schon nach wenigen Gläsern von lauterem Schnarchen, trockenem Mund und einem unerholten Gefühl am Morgen.

Alkohol verschiebt zudem die Schlafphasen. Der Tiefschlaf wird verkürzt, der REM-Schlaf unruhiger. Der Körper reagiert empfindlicher auf Störungen und hat weniger Reserven, Atemaussetzer zu kompensieren. Gleichzeitig wird die Atemregulation im Gehirn träger. Dadurch fällt die Sauerstoffsättigung bei jeder Apnoe stärker ab und der Puls steigt kräftiger an. Auf Dauer belastet dies Herz und Kreislauf erheblich.

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Kurz erklärt

Alkohol entspannt den Rachenraum und verschlechtert die Atemkontrolle im Schlaf. Dadurch treten mehr und längere Atemaussetzer auf. Schon wenige alkoholfreie Nächte verbessern die Schlafqualität deutlich.

Auch die Atmung nach dem Aufwachen ist verändert. Manche Betroffene atmen nach jedem Atemstillstand reflexartig schneller, was wiederum Stresshormone freisetzt. In der Summe entsteht ein Kreislauf aus nächtlicher Belastung und Tagesmüdigkeit, der leicht übersehen wird, weil Alkohol die Erinnerung an eine unruhige Nacht zusätzlich dämpft.

Typische Hinweise auf eine alkoholverstärkte Schlaf-Apnoe sind lautes Schnarchen, nächtliche Atempausen, morgendliche Kopfschmerzen, Konzentrationsprobleme, Gereiztheit und ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Kaffee oder Zucker. Auch hoher Blutdruck, Herzrhythmusstörungen und Tagesmüdigkeit sind häufige Folgen.

Die gute Nachricht ist: Viele Betroffene erleben schon nach wenigen alkoholfreien Tagen eine deutliche Besserung. Der Rachenraum bleibt stabiler, die Atemaussetzer werden seltener und kürzer, und der Schlaf fühlt sich erholsamer an. Wer eine diagnostizierte Schlaf-Apnoe hat, profitiert zusätzlich davon, die Therapie – etwa eine CPAP-Maske – ohne die störende Wirkung von Alkohol zu nutzen.

Will man herausfinden, ob Alkohol die eigene Atmung im Schlaf verschlechtert, reicht oft ein zweiwöchiger Verzicht. Schlafqualität, Leistungsfähigkeit am Tag und das subjektive Wohlbefinden verbessern sich in dieser Zeit meist merklich. Für viele ist das der erste Hinweis, dass nicht nur der Schlaf, sondern auch der Gesamtzustand spürbar unter dem Alkohol gelitten hat.

Warum verstärkt Alkohol eine bestehende Schlaf-Apnoe?

Alkohol entspannt die Muskulatur im Rachenraum und dämpft die Atemkontrolle im Gehirn. Dadurch verengt sich der Atemweg leichter und Atemaussetzer werden häufiger und länger.

Kann Alkohol eine Schlaf-Apnoe überhaupt erst auslösen?

Ja. Bei manchen Menschen führt Alkohol dazu, dass ein zuvor nur eng passierbarer Atemweg vollständig zusammenfällt. Das kann Apnoen auslösen, die ohne Alkohol nicht auftreten würden.

Warum schlafe ich nach Alkohol schlechter, obwohl ich schneller einschlafe?

Alkohol verkürzt den Tiefschlaf und macht den REM-Schlaf instabil. Die Schlafarchitektur wird brüchig und der Körper reagiert empfindlicher auf Atemstörungen.

Verbessert sich die Schlaf-Apnoe, wenn man keinen Alkohol mehr trinkt?

In vielen Fällen ja. Schon wenige alkoholfreie Nächte führen dazu, dass der Rachenraum stabiler bleibt und weniger Atemaussetzer auftreten. Bei schwerer Schlaf-Apnoe ersetzt dies jedoch keine Therapie.

Wie teste ich, ob Alkohol meine Schlaf-Apnoe verschlechtert?

Die einfachste Methode ist ein zweiwöchiger Verzicht. Viele bemerken in dieser Zeit eine deutlich bessere Schlafqualität, mehr Energie und weniger morgendliche Beschwerden.


Arzt, Autor, Angehöriger & Mitbegründer von Alkohol adé

Dr. med. Bernd Guzek #

Arzt, Autor, Angehöriger & Mitbegründer von Alkohol adé

Beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den biochemischen Grundlagen von Sucht und Hirnstoffwechselstörungen sowie deren Beeinflussung durch Nährstoffe.


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