Aminosäuren sind die Bausteine des Lebens, aus denen Eiweiße zusammengesetzt sind. Aminosäuren kommen in allen Lebewesen vor.
Man unterscheidet zwischen essentiellen Aminosäuren, die der Körper nicht selbst aufbauen kann und die deshalb unbedingt mit der Nahrung aufgenommen werden müssen – und den nicht-essentiellen Aminosäuren, die der Körper prinzipiell selbst bilden kann, dafür aber meist andere Aminosäuren braucht.
Essentielle Aminosäuren sind:
Nicht-essentielle Aminosäuren sind:
- Alanin
- Arginin
- Asparaginsäure
- Asparagin
- Cystein
- Glutamin
- Glutaminsäure
- Glycin
- Histidin
- Prolin
- Serin
- Tyrosin (essentiell für Kinder)
Aminosäuren erfüllen im Stoffwechsel viele verschiedene Aufgaben. Sie dienen nicht nur als Bausteine für Proteine, sondern auch als Ausgangsstoffe für Hormone, Neurotransmitter und andere biochemische Verbindungen. Manche Aminosäuren wirken direkt als Signalstoffe im Nervensystem, andere regulieren den Energiehaushalt oder die Immunabwehr.
Im Zusammenhang mit Alkohol ist besonders interessant, dass Alkohol den Aminosäuren-Stoffwechsel der Leber beeinflusst. Durch den erhöhten Abbau von NAD⁺ beim Alkoholstoffwechsel geraten auch Prozesse wie die Gluconeogenese und der Aminosäuren-Umsatz aus dem Gleichgewicht. Bestimmte Aminosäuren – etwa Alanin oder Glutamin – spielen deshalb eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung des Energie- und Stickstoffhaushalts in Zeiten von Alkoholkonsum oder Alkoholentzug. Chronischer Alkoholkonsum kann zudem die Aufnahme und Verwertung von Aminosäuren beeinträchtigen, was langfristig zu Mangelzuständen und einer Schwächung von Muskulatur und Immunsystem führt.
Dr. med. Bernd Guzek #
Arzt, Autor, Angehöriger & Mitbegründer von Alkohol adé
Beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den biochemischen Grundlagen von Sucht und Hirnstoffwechselstörungen sowie deren Beeinflussung durch Nährstoffe.