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Angststörung

Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass Betroffene übermäßig stark, unangemessen oder dauerhaft ängstlich reagieren – auch ohne akute Bedrohung. Typische Formen sind die generalisierte Angststörung, Panikstörung, soziale Phobie oder spezifische Phobien.

Symptome und Verlauf #

Menschen mit Angststörungen leiden unter:

  • anhaltender innerer Anspannung
  • Herzrasen, Atemnot, Schwindel
  • Schlafstörungen und Grübelgedanken
  • Vermeidung bestimmter Situationen aus Angst vor Kontrollverlust

Die Erkrankung kann episodisch auftreten oder chronisch verlaufen und schränkt oft die Lebensqualität erheblich ein.

Beziehung zu Alkohol #

Zwischen Angststörungen und Alkoholkonsum besteht eine enge, wechselseitige Verbindung:

  • Verstärkende Wirkung: Alkohol kann bestehende Ängste langfristig verstärken. Er verändert das Gleichgewicht der Neurotransmitter, stört den Schlaf und fördert Stimmungsschwankungen, wodurch Angstattacken wahrscheinlicher werden.
  • Beruhigende Wirkung: Kurzfristig wirkt Alkohol angstlösend und beruhigend, weil er hemmende Botenstoffe wie GABA verstärkt. Viele Betroffene trinken daher aus einer Art „Selbstmedikation“.
  • Hohe Suchtgefahr: Gerade Menschen mit Angststörungen haben ein erhöhtes Risiko, eine Alkoholabhängigkeit zu entwickeln, da sie das kurzfristige Nachlassen der Symptome mit regelmäßigem Konsum erkaufen. Daraus entsteht ein Teufelskreis: mehr Alkohol – kurzfristige Erleichterung – langfristige Verschlimmerung der Angst.

Behandlung #

Die Behandlung von Angststörungen umfasst in erster Linie Psychotherapie (z. B. kognitive Verhaltenstherapie), ergänzt durch medikamentöse Therapien (z. B. SSRI, SNRI) bei Bedarf. Alkohol ist keine Lösung – im Gegenteil, er verschlechtert den Verlauf.

GABA als Selbstmedikation #

Manche Menschen mit Angststörungen greifen zu GABA-Präparaten (γ-Aminobuttersäure), weil dieser Neurotransmitter im Gehirn für die Hemmung von Nervenzellen und damit für Entspannung zuständig ist. Die Vorstellung: Wenn Alkohol kurzfristig über eine verstärkte GABA-Wirkung beruhigt, könnte auch die Einnahme von GABA angstlösend wirken – allerdings ohne die negativen Folgen von Alkohol.

Die Studienlage ist bislang dünn und widersprüchlich. Lehrmeinung ist seit 1950, dass oral eingenommenes GABA die Blut-Hirn-Schranke kaum passiert. Andere, neue Untersuchungen deuten darauf hin, dass zumindest geringe Mengen ins Gehirn gelangen und dort beruhigende Effekte auslösen könnten. Auch GABA-Transportsysteme für die Blut-Hirn-Schranke wurden mittlerweile molekularbiologisch nachgewiesen.

Fazit: Betroffene auch im Forum von Alkohol adé berichten subjektiv über positive Erfahrungen mit GABA als Nahrungsergänzung. Endgültig gesicherte wissenschaftliche Belege für eine verlässliche Wirkung bei Angststörungen gibt es jedoch bisher nicht.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) #


Was ist eine Angststörung?

Eine Angststörung liegt vor, wenn Angst stark, anhaltend oder unangemessen ist und den Alltag deutlich einschränkt.
Häufige Formen sind generalisierte Angststörung, Panikstörung, soziale Phobie und spezifische Phobien.

Wie wirkt Alkohol bei Angst kurz und lang?

Kurz beruhigt Alkohol oft spürbar. Langfristig verschiebt er die Balance der Botenstoffe, stört den Schlaf und erhöht die Anfälligkeit für Angst.
Die Symptome werden auf Dauer stärker.

Erhöht eine Angststörung das Risiko für Alkoholabhängigkeit?

Ja. Viele trinken aus Selbstmedikation. Die schnelle Erleichterung verstärkt das Trinkmuster und kann in einen Teufelskreis führen.
Das Abhängigkeitsrisiko steigt deutlich.

Was hilft stattdessen?

Kognitive Verhaltenstherapie ist zentral. SSRI oder SNRI kommen bei Bedarf hinzu.
Für Akutsituationen helfen Atemtechniken, Reizkonfrontation in kleinen Schritten und Schlafhygiene statt Alkohol.



Arzt, Autor, Angehöriger & Mitbegründer von Alkohol adé

Dr. med. Bernd Guzek #

Arzt, Autor, Angehöriger & Mitbegründer von Alkohol adé

Beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den biochemischen Grundlagen von Sucht und Hirnstoffwechselstörungen sowie deren Beeinflussung durch Nährstoffe.


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